Laut Polizei hatten Unbekannte Mitte August das Schloss des eingezäunten Forschungsgartens bei Binzen (Kreis Lörrach) aufgebrochen und alle 200 Bäume abgeerntet. Auch auf dem Boden seien keine Äpfel zurückgeblieben, sagt Eleonora Zickenheiner der Berliner Humboldt-Universität auf SWR-Nachfrage. Die Agrarbiologin hatte den Forschungsgarten mit dem Namen "Öpfelgärtli" 2019 auf einer landwirtschaftlichen Fläche zwischen den Gemeinden Binzen und Rümmingen (Kreis Lörrach) angelegt. 200 Apfelbäume sollten dort über einen Zeitraum von 15 Jahren wachsen und analysiert werden.
400 Kilogramm Äpfel gestohlen: Polizei sucht Zeugen
Wer für den Diebstahl der schätzungsweise 400 Kilogramm Äpfel verantwortlich ist, ist noch unklar. Die Polizei sucht Zeugen, die die illegale Ernte beobachtet haben könnten. Mehrere Personen müssten beteiligt gewesen sein, schätzt Eleonora Zickenheiner.
Forschungsergebnisse eines ganzen Jahres verloren
Der finanzielle Schaden stünde jetzt nicht im Vordergrund, erzählt die Agrarbiologin. Viel schlimmer sei es, dass ihre Forschung damit unterbrochen sei. In diesem Jahr könne sie nur Aussagen zum Wachstum der Bäume und zu Krankheiten der Blätter treffen, nicht aber zum Ertrag der Bäume.
Zickenheiner will mit dem Forschungsprojekt habilitieren. Im Gespräch mit dem SWR erklärt sie, dass sie durch den Diebstahl nun voraussichtlich ein Jahr länger forschen müsse.
Überwachung statt Öffnung des Forschungsgartens?
Eigentlich wollte Zickenheiner den "Öpfelgärtli" im kommenden Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Ihre Forschung sollte damit transparenter werden. Nun stehe dieses Vorhaben in Frage. Darüber hinaus spielt die Agrarbiologin mit dem Gedanken, das Gelände mit Kameras auszustatten.