Ein 65-jähriger früherer US-Soldat ist wegen versuchten Mordes zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht Ulm sah es als erwiesen an, dass er 1985 und damit vor 37 Jahren in Göppingen eine Frau vergewaltigte und danach versuchte, sie zu töten. "Die Zeit heilt nicht alle Wunden", sagte der zuständige Richter in der Urteilsverkündung.
Der Angeklagte hatte vor Gericht zugegeben, die junge Frau damals vergewaltigt und niedergeschlagen zu haben. Den Vorwurf des versuchten Mordes hatte er jedoch zurückgewiesen. Sein Anwalt kündigte am Tag des Urteils im Gespräch mit dem SWR an, er werde in Berufung gehen. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, sie werde das Urteil prüfen.
Vergewaltigung 1985 in Park in Göppingen
Demnach hatte er die Frau am 23. Oktober 1985 in Göppingen mit einem Messer bedroht und dann in einem Park vergewaltigt. Die Frage nach dem Warum blieb aber auch nach mehrmaligen Nachfragen des Vorsitzenden Richters und des Staatsanwalts unklar. Die Vergewaltigung ist allerdings mittlerweile verjährt.
Anklage: Das war versuchter Mord
Darüber hinaus hatte die Staatsanwaltschaft ihm aber auch vorgeworfen, er habe sein Opfer nach der Vergewaltigung mit einem Ast fast totgeschlagen. Während sich die beinahe bewusstlose Frau aus Angst tot stellte, habe der damalige Soldat sie zu einem Straßengraben gefahren und dort hineingeworfen, warf ihm die Anklage im Prozess vor. Die Frau überlebte mit zahlreichen Verletzungen, darunter Rippenbrüche und ein Trommelfellriss. Sie hatte in dem Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgesagt und ist Nebenklägerin in dem Verfahren.
Frau 1985 in Göppingen vergewaltigt
Über Jahrzehnte blieb die Tat ungeklärt. Erst mit einer DNA-Probe stießen die Ermittler auf den nun angeklagten Verdächtigen. Er war damals als Ausbildungsoffizier in Göppingen stationiert. Wegen der Vorwürfe gegen ihn wurde der ehemalige Soldat aus den USA nach Deutschland ausgeliefert.