Ermittler suchen Spuren am Tatort in Asperg bei Stuttgart - hier wurde ein 18-Jähriger erschossen. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod)

Große Betroffenheit bei Anwohnern

Tödliche Schüsse in Asperg: Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Stand

Ein 20-Jähriger soll in der Nacht zum Samstag einen 18-Jährigen im Kreis Ludwigsburg erschossen und einen weiteren durch Schüsse schwer verletzt haben. Er wurde verhaftet.

Nach den tödlichen Schüssen in Asperg (Kreis Ludwigsburg) hat ein Spezialeinsatzkommando der Polizei am Samstagabend in Asperg einen Mann festgenommen. Das teilte die Polizei mit. Der 20-Jährige sei "im Zuge der Ermittlungsmaßnahmen früh in den Fokus der Kriminalpolizei gerückt", hieß es.

Der Mann hat sich laut Polizei widerstandslos festnehmen lassen. Seine Wohnung wurde durchsucht. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, dass Beweismittel sichergestellt worden seien. Ob die Tatwaffe dabei war, ließ er offen. Der schnelle Fahndungserfolg sei den intensiven Ermittlungen der Sonderkommission "Goethe" im Polizeipräsidium Ludwigsburg zuzuschreiben, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft.

Haftbefehl wegen Totschlags und versuchten Totschlags

Laut Polizei wurde der Verdächtige am Sonntag dem zuständigen Haftrichter vorgeführt. Dieser habe einen Haftbefehl wegen Totschlags und versuchten Totschlags erlassen und den Mann in eine Justizvollzugsanstalt eingewiesen. Die Umstände der Tat sind weiterhin ungeklärt, es wird weiter ermittelt.

Zum Hergang der Tat wurden bislang keine Details bekannt gegeben. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft verwies auf ermittlungstaktische Gründe. So blieb auch offen, ob sich der Verdächtige und die Opfer kannten und ob es vorher möglicherweise einen Konflikt zwischen den jungen Männern gab. Auch was zur Festnahme des 20-Jährigen führte, ist nicht bekannt.

Polizei: Opfer in Asperg sind zwei 18-jährige Männer

Der 20-Jährige steht im Verdacht, in der Nacht zum Samstag einen 18-Jährigen in Asperg erschossen und einen weiteren 18-Jährigen durch Schüsse schwer verletzt zu haben. Die Polizei war nach eigenen Angaben gegen 1 Uhr am frühen Samstagmorgen wegen Schüssen alarmiert worden. Einsatzkräfte fanden dann wenige Minuten später auf einem Schotterparkplatz einer Kleinturnhalle die beiden 18-Jährigen. Der Schwerverletzte wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.

Sonderkommission "Goethe"von LKA unterstützt

Die rund 40 Beamtinnen und Beamten der Sonderkommission "Goethe" werden laut Polizeipräsidium Ludwigsburg von Expertinnen und Experten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg (LKA) unterstützt.

Nach Angaben von Aspergs Bürgermeister Christian Eiberger (parteilos) steht die Bevölkerung der Stadt nach der Tat unter Schock. "Das ist eine neue Dimension von Gewalt, die ich mir nicht hätte vorstellen können", sagte Eiberger. Der Tatort befinde sich mitten im Ort und sei nicht als typischer Treffpunkt für junge Leute bekannt gewesen, sagte Eiberger. Er selbst sei in der Nacht von der Feuerwehr alarmiert worden und habe sich in den frühen Morgenstunden ein Bild von der Lage gemacht.

"Das ist eine neue Dimension von Gewalt, die ich mir nicht hätte vorstellen können."

Immer wieder Schüsse in der Region Stuttgart

Asperg liegt rund 20 Kilometer von Stuttgart entfernt. In der Region Stuttgart hatte es in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Schüsse auf der Straße gegeben, mehrere Menschen wurden dabei verletzt. Nach den Schüssen auf einen Gastwirt in Plochingen (Kreis Esslingen) sitzen zwei Tatverdächtige seit Anfang der Woche in U-Haft.

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Ob es zwischen den Vorfällen einen Zusammenhang - auch mit der aktuellen Tat in Asperg - gibt, ist noch unklar. Zu einer möglichen Verbindung zwischen den Schüssen in Asperg und anderen Vorfällen in der Region sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg dem SWR am Ostersonntag: "Wir prüfen auch in die Richtung, allerdings haben wir da noch nichts zu vermelden." Die Polizei in Ludwigsburg stehe in engem Austausch mit den Kollegen landesweit. "Sie sind auch in unsere Ermittlungsmaßnahmen mit eingebunden, aber das ist alles noch Gegenstand der Ermittlungen", so der Sprecher gegenüber dem SWR.

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Mit einer Ermittlungsgruppe arbeiteten die Polizeipräsidien Reutlingen, Stuttgart und Ulm sowie das Landeskriminalamt mit Hochdruck daran, die jüngsten "Ereignisse mit Schussabgaben im öffentlichen Raum" aufzuklären, hieß es in der Mitteilung.

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