Wegen der starken Baukostensteigerung hat die Diakonie Stetten (Rems-Murr-Kreis) ein angedachtes Wohnprojekt für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in Baltmannsweiler (Kreis Esslingen) gestrichen, wie die Diakonie mitteilte. Die ersten Gespräche dazu hatten bereits 2014 stattgefunden.
Geplant war ein Haus mit 18 Wohnplätzen sowie mit sechs Kurzzeitbetreuungsplätzen für solche Kinder, die eigentlich zu Hause in ihren Familien leben. Bereits 2014 hatte der Kreis Esslingen die Diakonie für ein solches Projekt angefragt, weil der Bedarf hoch sei.
Projekt mit langer Geschichte
Zunächst war das Gebäude demnach in Plochingen geplant, dort scheiterte es laut Diakonie am Gemeinderat im Zusammenhang mit Einsprüchen aus der Nachbarschaft. Ein von der Stadt angebotenes Ersatzgrundstück im Stadtteil Stumpenhof erwies sich laut Diakonie als nicht geeignet.
In Baltmannsweiler hatte die Diakonie Stetten den dritten Anlauf für das Projekt versucht. Im Frühjahr 2022 hatte die Diakonie nach eigenen Angaben nach ausführlichen Vorgesprächen mit den Sozialverwaltungen der Landkreise Esslingen und Göppingen entschieden, in die Detailplanung einzusteigen. Nun zieht die Diakonie wegen enormer Baukostensteigerungen und gestiegener Zinsen die Reißleine.
"Aus heutiger Sicht ist es extrem bitter, dass die ersten Planungen seinerzeit nicht umgesetzt werden konnten, sonst gäbe es das Haus schon."
Angesichts der betroffenen Familien, die dringend auf Entlastungsangebote warteten, habe sich die Diakonie die Entscheidung nicht leicht gemacht.
