Mindestens 50 Busse waren laut Stuttgarter Polizei an der Protestaktion beteiligt. Sie startete am Cannstatter Wasen und führte zum Schlossplatz in der Stuttgarter Innenstadt.
Aufgerufen hatte zu der Aktion der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO). Bereits in den vergangenen Wochen hatten die Busfahrinnen und Busfahrer auf ihre Lage aufmerksam gemacht.
Spritpreise, Corona-Folgen und 9-Euro-Ticket belasten die Firmen
Die privaten Busunternehmen beklagen eine mangelnde Unterstützung der Politik angesichts der stark gestiegenen Preise für Diesel. Dabei seien die Folgen der Corona-Krise noch immer zu spüren. Der WBO fordert einen finanziellen Ausgleich durch Land und Kommunen - zumal "politische Geschenke" wie das 9-Euro-Ticket die Mitglieder des Verbandes zusätzlich belasten würden.
Busunternehmer sehen sich in ihrer Existenz bedroht
Für die Zeit von März bis Juli würden landesweit rund 37 Millionen Euro zusätzlich benötigt, um die Mehrkosten auszugleichen, ergab eine Berechnung des WBO. Bei der Spritkosten-Frage gehe es um die Existenz der Unternehmen, erklärte Verbandschef Klaus Sedelmeier. Falls es keine Soforthilfe gebe, drohe Nutzern des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ein verringertes Angebot, auch auf dem Land.
Forderung: Künftige Preissprünge schneller ausgleichen
Mit der Aktion soll auch darauf hingewiesen werden, dass es für die politisch und gesellschaftlich vorangetriebene Verkehrswende ein belastbares ÖPNV-System und gesunde Busunternehmen brauche. Daher fordert der WBO auch Mechanismen bei der Finanzierung der Omnibus-Verkehre im Land, um künftige Kostensprünge rasch abzufedern.
Hintergrund für die Aktion des WBO ist ein Treffen von Vertretern der Kommunen und des Landes am Mittwoch (22. Juni), also einen Tag später.