In Baden-Württemberg wünschen sich Eltern für ihr unter dreijähriges Kind einer Studie zufolge seltener einen Betreuungsplatz als in anderen Bundesländern. In Baden-Württemberg betrug der Anteil im vergangenen Jahr knapp 45 Prozent, wie aus einer in Berlin veröffentlichten Untersuchung des Bundesfamilienministeriums hervorging. Nur in Bayern waren es mit etwa 42 Prozent noch weniger. Innerhalb der Länder waren die Anteile der Eltern in Brandenburg (64,2 Prozent), Sachsen-Anhalt (64,1 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (62,1 Prozent) und Thüringen (61 Prozent) am höchsten.
BW-Schlusslicht bei Angebot
Auffällig ist, dass nach wie vor in allen Bundesländern Betreuungsplätze fehlen, obwohl seit fast zehn Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab einem Jahr gibt. Die dadurch entstehende Lücke zwischen Angebot und Nachfrage liegt in Baden-Württemberg bei fast 15 Prozentpunkten. Bei diesem Anteil der Kinder, die ohne Betreuung auskommen müssen, obwohl sie einen Bedarf hätten, sind verschiedene Angebote der Betreuung zusammengefasst. Am Beispiel der Ganztagsbetreuung betrachtet: 41 Prozent der Eltern in Baden-Württemberg geben an, eine Betreuung für ihr unter dreijähriges Kind zu haben. Aber nur 29 Prozent nutzen ein Betreuungsangebot.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es lediglich einen Mehrbedarf von 3,5 Prozentpunkten. Im Saarland ist die Lücke zwischen Angebot und Bedarf mit fast 21 Prozentpunkten am größten. Danach folgen Bremen (20,5 Prozentpunkte), Rheinland-Pfalz (18,8 Prozentpunkte) und Nordrhein-Westfalen (17,4 Prozentpunkte).
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Betreuungsquote eher niedirg in BW
Bei der Betreuungsquote handelt es sich um den Anteil der in Kindertageseinrichtungen (zum Beispiel in Kindertagesstätten) oder in öffentlich geförderter Kindertagespflege (zum Beispiel ein öffentlich geförderter Betreuungsplatz bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater) betreuten Kinder an allen Kindern dieser Altersgruppe. Die höchste Betreuungsquote hatte 2022 den Angaben zufolge mit knapp 59 Prozent Mecklenburg-Vorpommern. Schlusslicht war Baden-Württemberg mit etwa 30 Prozent.