Viele Stromanbieter erhöhen ihre Preise zum Jahreswechsel. (Symbolbild) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg)

Durchschnittliche Erhöhung um fast 70 Prozent

BW: Strom wird für viele deutlich teurer zum Jahreswechsel

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Etliche Haushalte bekommen derzeit Post von ihren Stromanbietern. Die meisten Kundinnen und Kunden dürften sich darüber kaum freuen. Denn oft geht es um drastische Preiserhöhungen.

Ungefähr ein Drittel der Stromanbieter in Baden-Württemberg hat Preiserhöhungen für das kommende Jahr angekündigt. Laut Vergleichsportal Verivox heben 40 von 127 Versorgern die Preise im Durchschnitt um 67 Prozent an. Für eine Familie mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden seien das jährliche Mehrkosten von 880 Euro.

MVV: Preis für Kilowattstunde steigt auf 44,95 Cent

Zu den Anbietern, die ihre Preise erhöhen, gehört zum Beispiel die MVV Energie Mannheim. So sind laut MVV in der Grundversorgung ab dem 1. Januar 44,95 Cent pro Kilowattstunde statt 26,86 Cent fällig. Als wesentlichen Grund nannte die MVV Energie gestiegene Beschaffungskosten.

Der bundesweit drittgrößte Energieversorger EnBW plant für Januar keine weitere Erhöhung beim Haushaltsstrom, allerdings wird Wärmestrom, etwa für Wärmepumpen, teurer. Die EnBW hatte zuletzt zum 1. Oktober den Preis für Haushaltsstrom in der Grundversorgung um 31 Prozent angehoben.

Auch Ökostromanbieter wie die EWS Schönau oder der Energiedienst Laufenburg haben eine Erhöhung ihrer Strompreise angekündigt.

"Die Strompreiserhöhungen zum Jahreswechsel fallen teils drastisch aus."

Ein Anbieterwechsel bringt laut Udo Sieverding, Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, in den meisten Tarifgebieten keine Ersparnis. Denn die Neukundentarife über die Vermittlungsportale seien noch höher.

Zwar soll im nächsten Jahr die geplante Strompreisbremse der Bundesregierung kommen, die einen großen Teil des Stromverbrauchs für Privathaushalte deckeln würde. Viele Details sind aber noch unklar.

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