Isabelle Eberhardt (1877-1904)
Schweizerisch-französische Wüstenreisende und Schriftstellerin. Sie wurde in Genf geboren und begeisterte sich schon früh für den Islam und konvertierte später. Sie trug Männerkleidung, um sich im arabischen Raum freier bewegen zu können. Sie reiste als 20-Jährige durch die Wüste und verarbeitete ihre Eindrücke zu ersten Prosaskizzen. Nach der Heirat nach islamischen Ritus lebte sie mit ihrem Mann in Marseille, später dann in Algerien. Sie machte immer wieder Ausflüge in die Wüste. Nach einem schweren Gewitter ertrank die damals an Malaria erkrankte Eberhardt in einem selbst errichteten Lehmhaus. Bei ihr wurden Skizzen für ihren posthum herausgegebenen Roman "Der Vagabund" gefunden. In Genf ist bereits eine Straße nach ihr benannt.
Georg Balthasar Neumayer (1826-1909)
Polarforscher und Namensgeber von antarktischen Forschungsstationen. Neumayer unternahm viele Reisen, unter anderem nach Südamerika und Australien. In Melbourne gründete und leitete er für mehrere Jahre ein Observatorium für Geophysik. Wieder in Deutschland wurde er Hydrograph in Kaiserlichen Diensten. Er gründete das Observatorium in Wilhelmshaven und die Deutsche Seewarte in Hamburg. Nach Neumayer sind bereits Schulen und Straßen benannt. Er ist Ehrenbürger seines Geburtsortes Kirchheim-Bolanden und von Neustadt an der Weinstraße.
Ida Pfeiffer (1797-1858)
Österreichische Reiseschriftstellerin, geboren als Ida Reyer. Sie verfasste insgesamt 13 Reisebücher. Als 44-Jährige begann sie zu reisen - unter anderem ans Schwarze Meer, nach Damaskus, Alexandria, Kairo, Beirut und Jerusalem. Möglich wurde das durch die Erbschaft ihrer Mutter. Ihr Reisetagebuch erschien 1843 anonym unter dem Titel "Reise einer Wienerin in das Heilige Land". Mit den Einnahmen finanzierte sie weitere Reisen auf alle Kontinente außer Australien. Ihre letzte Reise, die dorthin führen sollte, musste sie nach einer Festnahme auf Madagaskar wegen angeblicher Spionage und anschließender schwerer Erkrankung abbrechen. In Wien ist eine Straße nach Ida Pfeiffer benannt.
Marco Polo (1254-1324)
Er reiste mit seinem Vater und Onkel früh bis nach China. In päpstlicher Mission kam Marco Polo 1291 an den Hof des mongolischen Großkhans Kublai Khan, der ihn zum Präfekten ernannte. In dieser Funktion reiste Polo bis zur Rückkehr nach Venedig durch das Mongolenreich. Auf seinen Fahrten lernte Marco Polo auch Ceylon (heute Sri Lanka), Sumatra und den persischen Hafen Hormus kennen. Die auf diesen Reisen entstandenen Berichte sind immer wieder Gegenstand kritischer wissenschaftlicher Auseinandersetzungen. Sie dienten späteren Generationen von Geographen als Berechnungsgrundlage. Polos zum Teil mit Übertreibungen geschmückten Schilderungen prägten noch lange das Asienbild in Europa.