Einzelne Pfeiler der aus dem Jahr 1788 stammenden Brücke werden dabei mittels eines speziellen Stahlkastens trockengelegt, um an deren Fuß zu gelangen. Bei den Arbeiten kamen mehrere in den Sandstein gemeißelte Initialen samt Jahreszahlen ans Tageslicht, die sonst von Wasser umgeben und nicht zu sehen sind.
Vermutung: Privatleute verewigten sich an Alter Brücke
Woher diese Inschriften genau stammen, ist nicht ganz klar. Eine Vermutung ist, dass sich dort Privatleute verewigt haben: Vor dem Bau der beiden Neckarschleusen in den 1920er Jahren lagen die Pfeiler je nach Wasserstand hin und wieder trocken. Wenn dort kein Wasser war, hielten sich viele Heidelbergerinnen und Heidelberger gern unter der Alten Brücke auf. Es könnte sich bei den Initialen an der Alten Brücke also um eine Erinnerung an einen Ausflug an den Neckar halten.
Hinweis unter facebook-Post: Womöglich doch professioneller Herkunft?
Weitaus wahrscheinlicher ist aber eine andere Erklärung: Die Ausgestaltung der Initialen weist auf eine professionelle Einarbeitung hin. Die Schrift ist technisch vergleichsweise tief und korrekt ausgearbeitet. Fachleuchte erkennen zudem Reste von Bearbeitungsspuren. Die Inschriften deuten demnach auf jahrelange Erfahrung mit der Bearbeitung von Natursteinen und den Besitz entsprechender Werkzeuge hin.
SWR1 Baden-Württemberg hat die Geschichte bei facebook gepostet. Und dort hat User Andre Raiko Vercetty folgende Vermutung geäußert:
Es könnte also sein, dass die ursprüngliche Vermutung, dort hätten sich Architekten, Handwerker oder Steinmetze verewigt, durchaus stimmen könnte. Ein weiteres Indiz: Auch heute hinterlassen die arbeitenden Steinmetze ab und an noch an besonderen Stellen im Bauwerk Initialen und Jahreszahl.