Unzählige Touristinnen und Touristen haben schon auf der "Alten Brücke" mit dem charakteristischen Stadttor gestanden, um sich mit dem Schloss im Hintergrund fotografieren zu lassen. Damit das auch in Zukunft gefahrlos geht, muss die Alte Brücke regelmäßig saniert werden - zuletzt war das 2008 der Fall. Bei einer Routine-Überprüfung im Jahr 2021 haben Taucherinnen und Taucher festgestellt, dass die Pfeiler der Brücke, die im Neckar stehen, Substanz verloren haben - eine Folge der Strömung.

70 Zentimeter tiefe Fugen in den Pfeilern
Über die Jahre hat der stete Neckarstrom die Fugen zwischen den Sandstein-Quadern, auf denen die Brücke steht, ausgehöhlt: Bis zu 70 Zentimeter tief sind die Zwischenräume mittlerweile - Zeit zu handeln:
"Es gab von den Pfeilerfugen einige, die waren wirklich ausgeschwemmt, über die Strömung, von Wellenschlag und Eis im Winter. Und es gab teilweise Steine, die haben sich so weit zersetzt, dass eine ganze Menge der Steinsubstanz gefehlt hat."

Die Sanierung ist aufwändig: Rund um die Pfeiler muss ein Hohlraum geschaffen werden, damit man im Trockenen daran arbeiten kann. Das schafft man durch einen Schutzkasten aus Stahl. 16 Meter lang, acht Meter breit und 35 Tonnen schwer ist der Schutzkasten, der im westfälischen Hamm speziell angefertigt und über Rhein und Neckar nach Heidelberg transportiert wurde. Weil immer wieder Wasser in die eigentlich trocken gelegte Baustelle sickert, wurde eine Pumpe installiert, die das Wasser regelmäßig abpumpt.
Schäden an den Brückenpfeilern Aufwändige Sanierung: Die Alte Brücke in Heidelberg
Die Alte Brücke in Heidelberg soll noch lange halten. Sie muss aufwändig saniert werden - für mehrere Millionen Euro. Erst sind die Brückenpfeiler dran, dann die Balkone.
Sanierungskosten: 5,4 Millionen Euro
Ist der erste der insgesamt acht Pfeiler saniert, wird er um den nächsten montiert und so weiter, bis alle Brückenpfeiler wieder stabil sind. Im Oktober soll die Sanierung beendet sein. 5,4 Millionen Euro kostet das Ganze, gut eine Million gibt das Land aus dem "Sanierungsfonds Brücken" dazu, aber den Großteil muss die Stadt schultern.
"Das macht schon Bauchweh, weil von 5,4 Millionen sind 1,16 nicht der Löwenanteil. Trotzdem sind wir für alles dankbar, was wir da kriegen. Aber es ist halt Aufgabe der Stadt, für die Verkehrswege und die Denkmäler zu sorgen und dafür auch zu investieren."

Doch die Pfeiler sind nicht die einzigen Sorgenkinder des Bauherren: Auch die Balkone, auf denen die Touristinnen und Touristen so gerne für Selfies und Gruppenfotos stehen, beginnen zu bröckeln und müssen saniert werden - nach den Pfeilern.