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"Es wird Zeit für den Grünschnitt"

"Mit Kettensägen gegen Grüne?" - Kritik an Wahl-Post der CDU Heidelberg

Stand

Ein Post von Kandidaten der CDU Heidelberg sorgt in sozialen Netzwerken für Ärger. Zu sehen: Kandidaten für die Kommunalwahl mit Kettensägen und einem deftigen Spruch gegen Grüne.

Kandidaten der CDU Heidelberg für die Kommunalwahl haben mit einem Post gegen die Grünen in Sozialen Netzwerken viel Kritik ausgelöst. Zu sehen sind in dem Posting, das einem Wahlplakat ähnelt, die drei Kandidaten mit Gartenwerkzeugen und Kettensägen inmitten eines Sonnenblumenfelds. Neben den drei Kandidaten steht dort der Spruch: "Es wird Zeit für den Grünschnitt". Der Stuttgarter Europaabgeordnete für die Grünen, Michael Bloss, hatte die Debatte ins Rollen gebracht. Auf der Plattform X schreibt er:

Mit Kettensägen gegen Grüne? Das ist geschmacklos, liebe CDU in Heidelberg.

Reaktionen auf besagten Post der Heidelberger CDU-Kandidaten reichen auf Facebook und X von "Das ist Marketing für Demokratiefeinde" über "Das ist schon AfD like" bis hin zu "Und am Ende wundern wir uns, wenn die Angriffe gegen Grüne oder andere (....) immer weiter zunehmen".

CDU Heidelberg distanziert sich von Post

Die Fraktionsvorsitzende der Heidelberger CDU, Nicole Marmé, sagte auf SWR-Anfrage, der Post sei ein Alleingang der drei Kandidaten gewesen. Er sei auf einem privaten Account erschienen, dann allerdings innerhalb von Minuten viral gegangen.

Das war nicht mit der CDU-Fraktion abgesprochen und vertritt inhaltlich nicht die CDU-Werte.

Allerdings, so Marmé weiter, sei der Post rein satirisch gemeint gewesen. Die Verfasser hätten damit keinesfalls zur Gewalt aufrufen wollen. Als klar gewesen sei, dass das Ganze "nicht gut ankam", hätten sie den Post sofort gelöscht und sich bei den Grünen in Heidelberg entschuldigt.


Extreme Reaktionen gegenüber der CDU Heidelberg

Obwohl der Post nur wenige Minuten online gewesen und bereits eine Entschuldigung erfolgt sei, bekämen sie selbst, aber auch andere CDU-Funktionsträger, eine Flut an Zuschriften - viele davon geprägt durch Hass und Häme. Das, so Marmé, sei schockierend.

Wir wollen eine sachliche Diskussion und eine inhaltliche Auseinandersetzung.

Das sieht im Übrigen auch die Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Ursula Röper, so: Was derzeit an Reaktionen auf die CDU niedergehe, sei teils sehr bösartig und nicht akzeptabel. Gleichwohl, betont sie, sei mit dem fraglichen Post eindeutig eine Grenze überschritten worden.

Man habe als Grünen-Fraktion sofort reagiert und darum gebeten, dass der Post gelöscht wird - das sei auch umgehend geschehen, gefolgt von einer Entschuldigung von Seiten der CDU. Noch habe sie selbst keinen Kontakt mit dem Initiator des Posts gehabt, so Röper weiter. Sie gehe aber davon aus, dass das noch passiert.

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