Ein Ende der Ermittlungen zum Chemieunfall in Mannheim sei noch nicht abzusehen, teilte die Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur mit. Ein Gutachter untersuche die knapp 200 Fässer mit Hydrosulfit aus einem Container, aus dem giftige Dämpfe entwichen waren. Bislang gebe es keine neuen Erkenntnisse.
Chemieunfall: Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung
Die Behörde ermittelt, da der Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung besteht. Im Moment richten sich die Ermittlungen gegen unbekannt. 17 Menschen waren im August durch den Austritt giftiger Dämpfe leicht verletzt worden. Ein Sachverständiger des Fachgebiets Gefahrgut und Logistik untersucht auf dem Gelände der BASF die Behälter mit dem Reduktionsmittel für die Textilindustrie, mit dem Textilien entfärbt werden. Der Chemiekonzern wollte den Container in die Türkei schicken. Im Jahr verkauft das Unternehmen mehrere Tausend Tonnen davon.
Schwierige Bergung der Chemie-Fässer in Mannheimer Hafen
Die beschädigte Ladung in dem Container umfasste 22 Tonnen. Die Bergung des Inhalts war ein schwieriges Manöver, weil der erhitzte Container anderthalb Wochen lang auf eine Temperatur abgekühlt werden musste, die das Öffnen erlaubte. Hydrosulfit neigt bei unsachgemäßer Handhabe zur Selbstentzündung. Die Folge: Bei der Verbrennung entstehen Schwefeldioxid und Schwefel. Das Einatmen von Schwefeldioxid kann zur Reizung von Augen und Atemwegen führen. Es wird vermutet, dass eine solche Reaktion in dem Container abgelaufen ist.