Auf dieser Fläche zwischen Heidelberg und Schönau könnte der Bürgerwindpark Lammerskopf entstehen. (Foto: Pressestelle, Tobias Dittmer/ Stadt Heidelberg)

Gewinne sollen über Bürgerbeteiligung in der Region bleiben

Heidelberg will Sonderverfahren für Windräder auf dem Lammerskopf

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Christian Scharff
Christian Scharff (Foto: SWR)

Zwischen Heidelberg-Ziegelhausen und Schönau soll ein Bürgerwindpark entstehen. Heidelberg möchte, dass die Gewinne in der Region bleiben.

Die Stadtwerke Heidelberg und Energiegenossenschaften wollen auf dem windreichen Höhenzug Lammerskopf zwischen Heidelberg-Ziegelhausen, Schönau und Neckargemünd 10 bis 15 Windräder bauen. Die Gesamtfläche von 600 Hektar ist Staatswald und gehört der Forst BW. 200 Hektar davon liegen auf Heidelberger Gemarkung. Heidelberg hat aber kein Eigentumsrecht auf dieser Fläche.

Auf dem Lammerskopf bei Heidelberg sollen 10 bis 15 Windkraftanlagen entstehen (Foto: Privat)
Die Karte der Forst BW auf Grundlage von Messungen der Landesanstalt für Umwelt zeigt die Windhöffigkeit auf dem Lammerskopf.

Stadt will vereinfachtes Sonderverfahren

Die Stadt Heidelberg will erreichen, dass das Vorhaben von dem Konsortium aus den Stadtwerken Heidelberg und regionalen Energiegenossenschaften entwickelt wird und drängt auf eine vereinfachte Sondervergabe des Landes, damit die Genossenschaften zum Zug kommen. Für Projekte mit Vorbildfunktion für den Klimaschutz und die Energiewende könne vom Standard-Vergabeverfahren abgewichen werden, betont die Verwaltung in der Vorlage für den Gemeinderat. Der Gemeinderat in Heidelberg hat am Donnerstag entschieden, die Stadtverwaltung bei ihrem Vorgehen zu unterstützen. Heidelberg selbst entscheidet nicht über die Vergabe.

Energiekonzerne verhindern

Das Standard-Vergabeverfahren der Forst BW wird nach Angaben der Stadt zu 70 Prozent von "fiskalischen Bewertungskriterien" bestimmt. Im Klartext: Den Zuschlag erhält, wer die meiste Pacht zahlt. Das könnten große Energiekonzerne sein. Das soll nach dem Willen der Stadt und der Genossenschaften verhindert werden.

Micha Jost von der Energiegenossenschaft Starkenburg sagte im Vorfeld, im Fall einer normalen Vergabe gewinne das höchste Gebot, egal wer es ist.

Ob da irgendeiner beteiligt wird oder eine Kommune Mitspracherecht hat, steht in den Sternen."

Mit den Stadtwerken würden die Bürgerenergiegenossenschaft Kraichgau, die Heidelberger Energiegenossenschaft und auch die Energiegenossenschaft Starkenburg zusammenarbeiten. Sie haben im März 2023 ein Konzept für den Bürgerwindpark Lammerskopf eingereicht.

Windkraftanlage in einem Wald (Foto: SWR, Jürgen Härpfer)

Firma ESM eingebunden

Mit eingebunden werden soll das Unternehmen ESM aus Heppenheim. Es entwickelt Lösungen zur Isolation, Dämpfung und dem Verringern von Schwingungen. ESM ist ein Gründungsmitglied der Bürgerenergiegenossenschaft Starkenburg und Weltmarktführer für Schwingungselemente zur Schallreduzierung.

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