Hochspannungsleitungen (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa | Uli Deck)

Trasse für schnellen Strom von Norden nach Süden

Stromtransport: Ultranet-Ausbau zwischen Mannheim und Philippsburg

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Uhrig, Esther

An vielen Orten der Rhein-Neckar-Region wird zurzeit an Hochspannungsleitungen gearbeitet. Hintergrund ist der Bau der sogenannten Ultranet-Trasse zwischen Düsseldorf und Philippsburg.

Umgelegte Hochspannungsmasten, riesige Netze über Straßen hinweg, befestigt an hohen Metallgittern: Zurzeit wird in der Rhein-Neckar-Region an etlichen Orten entlang der Hochspannungstrasse gearbeitet. Der Abschnitt Mannheim-Philippsburg ist ein Teil der Ultranet-Trasse zwischen Düsseldorf und Philippsburg (Kreis Karlsruhe). Der Strom, der über das Ultranet transportiert werden soll, kommt von Windparks in und an der Nordsee.

Ultranet transportiert Strom aus erneuerbaren Energien nach Süden

340 Kilometer lang wird die Ultranet-Trasse zwischen Nordrhein-Westfalen und Philippsburg sein. Wenn sie wie geplant Ende 2026 fertig ist, soll sie Strom aus erneuerbaren Energien schnell von Nord nach Süd transportieren. Mitte Februar hat der Ausbau zwischen Mannheim und Philippsburg begonnen. Er sei wichtig für die Energiewende, betont der Betreiber TransnetBW.

Geplanter Trassenverlauf im Abschnitt B1 (Foto: TransnetBW GmbH )
Der geplante Trassenverlauf des Ultranets zwischen Mannheim-Wallstadt und Philippsburg

Zwischen Mannheim-Wallstadt und Heidelberg werden momentan auf einer Strecke von rund 16 Kilometern bestehende Masten abgebaut und durch neue innerhalb der alten Trasse ersetzt. Bei Wallstadt und Oftersheim (Rhein-Neckar-Kreis) werden vereinzelt auch neue Masten neben Bestandsmasten gestellt, teilte TransnetBW mit.

Bestehende Masten werden zusätzlich "beseilt"

Zwischen Heidelberg und Philippsburg gibt es keine neuen Masten, hier werden die bestehenden quasi ausgebaut: Über gut 20 Kilometer wird ein freier Platz auf den Masten für den Ultranet-Stromkreis genutzt. Zu sehen sind die Arbeiten beispielsweise zwischen Mannheim-Wallstadt und Ladenburg, bei Plankstadt sowie bei Reilingen und Altlußheim (alles Rhein-Neckar-Kreis).

Über das Ultranet soll Strom in Form von Gleichstrom transportiert werden. Gleichstromleitungen haben laut TransnetBW eine erheblich größere Kapazität als vergleichbare Wechselstromleitungen. In Philippsburg wird auf dem Gelände des stillgelegten Atomkraftwerks ein riesiger Konverter gebaut, der den transportierten Gleichstrom dann in Wechselstrom umwandelt und in die Stromnetze der Region einspeist.

Werkshalle und die Außenanlage des Ultranet-Konverters Philippsburg (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Uwe Anspach)
Werkshalle und die Außenanlage des Ultranet-Konverters Philippsburg

Auch zwischen Viernheim und Frankfurt wird gearbeitet

In Richtung Norden wird an Hochspannungsmasten entlang der Trasse Lampertheim, Bürstadt (beides Kreis Bergstraße) und Pfungstadt (Kreis Darmstadt-Dieburg) gearbeitet. Auch zwischen Viernheim (Kreis Bergstraße) und Weinheim ( Rhein-Neckar-Kreis) sind bereits Masten umgelegt worden. Federführend in Hessen ist das Unternehmen Amprion.

Bis Strom aus erneuerbaren Energien, zum Beispiel aus Windparks, durch die Ultranet-Leitung fließt, werden allerdings noch einige Jahre ins Land gehen, denn: Die Trasse wird gen Norden bis Emden an die Nordseeküste ausgebaut - das wird noch bis mindestens 2027 dauern, heißt es von TransnetBW.

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