Archivbild: Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), aufgenommen am im Juli 2017 in Stuttgart bei einem Interview. (Foto: dpa Bildfunk, Archivbild von 2017 (picture alliance / Marijan Murat/dpa | Marijan Murat))

"Unnötige Kontroverse"

Kretschmann kritisiert Debatte um Gendersprache: "Bringt nichts"

Stand

Eine breite Debatte ums Gendern habe keinen Mehrwert und polarisiere nur, so der Grünen-Politiker Kretschmann. Auch für seinen Koalitionspartner hat er einen Ratschlag.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich erneut gegen eine breite gesellschaftliche Debatte um Gendersprache ausgesprochen. "Jeder kann erstmal reden, wie er will - aber daraus eine große gesellschaftliche Debatte zu machen, führt in die Irre", sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. "Es bringt nichts, es hat keinen Mehrwert und es polarisiert nur."

Die Politik müsse Probleme lösen und Strukturbrüche in der Gesellschaft vermeiden, sagte Kretschmann. "Daran arbeiten wir. Und wir sollten keine unnötigen Kontroversen hochziehen - wie zum Beispiel über das Gendern."

Kretschmann gegen Gendern in Schulen

Kretschmann hatte sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch über das Gendern geäußert, vor einem Jahr etwa positionierte er sich beispielsweise gegen das Gendern im Klassenzimmer: "Es ist schon schlimm genug, dass so viele unserer Grundschüler nicht lesen können", hatte er damals gesagt. "Man muss es denen nicht noch erschweren, indem man in der Schule Dinge schreibt, die man gar nicht spricht."

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Kretschmann sagte, dass er die Genderdebatte relativ einfach für sich gelöst habe: "In der Schule, in Behörden gilt der Duden, also die Vorgaben des Rats für Deutsche Rechtschreibung. Fertig. Da müssen wir keine großen Debatten darüber führen", so der Regierungschef. "Es kann nicht jeder schreiben, wie er will. Wenn der Rechtschreibrat das irgendwann ändert, dann ist es anders. Aber solange er das nicht macht, hält man sich daran." Kretschmann kritisierte auf Nachfrage, dass die CDU-Fraktion das Thema immer wieder auf die Agenda setze. "Da rate ich von ab."

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