Blumen nd Kerzen für Fahrradaktivist "Natenom"

Mahnwachen und Demos

Unfalltod von Pforzheimer Radaktivist "Natenom" sorgt bundesweit für Reaktionen

Stand
Autor/in
Peter Lauber
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Nach dem Unfalltod eines Pforzheimer Fahrradaktivisten bei Schellbronn zeigen sich Radfahrer- und Interessenverbände bundesweit betroffen. Unklar bleibt, wie es zu dem Unfall kam.

Nachdem der unter dem Namen "Natenom" bekannte Fahrradaktivist Andreas Mandalka nach einem Unfall gestorben ist, zeigen sich viele Nutzer in den Sozialen Netzwerken, aber auch Interessenverbände wie den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und Critical Mass, bestürzt.

Landesverkehrsminister Hermann mit Beileidsbekundungen

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bekundete sein Beileid auf der Plattform X, vormals Twitter, mit den Worten: "Sein tödlicher Unfall ist ein bitterer Anstoß und Anlass, mit verstärktem Engagement die Sicherheit des Radverkehrs zu verbessern."

Wir trauern mit der #Rad-Community um Andreas Mandalka #Natenom. Sein tödlicher Unfall ist ein bitterer Anstoß und Anlass, mit verstärktem Engagement die Sicherheit des Radverkehrs zu verbessern. pic.twitter.com/sOHHzZXDOr

Ein anderer X-Nutzer schreibt etwa über die Tragik der Situation:

Er forderte seit Jahren die Einhaltung von Gesetzen auf der Strecke, auf der er nun getötet wurde:

Mahnwachen in ganz Deutschland

Weitere Nutzer riefen außerdem zu Kundgebungen und Mahnwachen auf. Veranstaltungen waren unter anderem in Nürnberg, Köln, Leipzig und Nürnberg geplant. In Stuttgart wollen sich Aktivisten am Abend beim Feuersee versammeln.

Am Sonntag kommende Woche will der ADFC zudem auf der Straße, auf der sich der Unfall ereignete, eine Gedenkveranstaltung abhalten. Geplant sei eine Kundgebung mit Ansprachen und Schweigeminute sowie anschließender Fahrrad-Demo, so Sprecher Martin Mäschke. Erwartet werden Aktivisten und Mitstreiter aus ganz Deutschland.

Unfallursache weiter unklar - Kritik an Polizei

Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Pforzheim, Benjamin Koch, betonte, die Unfallursache sei noch nicht geklärt. Die Ermittlungen dauerten noch an. Auch würden weiterhin Zeugen gesucht. Gegen den 77-jährigen Unfallverursacher läuft derzeit ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung.

In vielen Kommentaren wird die Pforzheimer Polizei heftig kritisiert. Sie habe Mandalkas Anzeigen wegen gefährlichen Überholens in der Vergangenheit weitgehend ignoriert, so der Tenor. Polizeisprecher Koch weist die Vorwürfe zurück. Grundsätzlich werde jede Anzeige angenommen und geprüft. Was konkret mit Mandalkas Anzeigen passierte, dazu wollte sich Koch "aus Datenschutzgründen" nicht äußern.

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Strecke nicht als Unfallschwerpunkt bekannt

Nach Aussagen sowohl von Polizei als auch vom zuständigen Landratsamt ist die Strecke, auf der Unfall passierte, nicht als Unfallschwerpunkt bekannt. Der Zusammenprall ereignete sich den Angaben zufolge auf einer lang gezogenen und gut einsehbaren Kurve - allerdings bei Dunkelheit. Andreas Mandalka habe eine gelbe Warnweste getragen. Ob er auch mit Helm und Beleuchtung fuhr, müsse noch ermittelt werden.

Und noch ein weiterer Umstand wird im Netz derzeit diskutiert: Mandalka wählte statt des Radwegs die Straße. Von der Polizei Pforzheim hieß es dazu: Obwohl parallel zur Straße der asphaltierte Waldweg verläuft, der auch von vielen Radfahrern benutzt wird, sei das Befahren des Landesstraße für Radfahrer erlaubt gewesen.

Anfang Oktober hat das Amtsgericht Pforzheim einen Strafbefehl gegen einen 78-jährigen Autofahrer erlassen. Er soll den Radfahrer übersehen und den tödlichen Unfall verursacht haben, heißt es im Ermittlungsbericht.

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