Die Klingel-Gruppe wird in Pforzheim den Betrieb ihres Versandhandels einstellen. Das hat das Unternehmen am Montag verkündet. Mit dem Aus von Klingel sind tiefe Einschnitte verbunden, die die Stadt sehr schmerzen, sagt Oberbürgermeister Peter Boch (CDU). Das Hauptaugenmerk gelte jetzt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
SWR-Reporter Peter Lauber hat über die Maßnahmen der Stadt Pforzheim unter anderem mit dem Oberbürgermeister Peter Boch gesprochen:
Stadt Pforzheim hat Task Force ins Leben gerufen
Schon am Montag hat Boch eine verwaltungsinterne Task Force ins Leben gerufen. Beteiligt sind Vertreter etlicher Ämter und Institutionen sowie der Agentur für Arbeit. Am wichtigsten sei es, die Angestellten wieder in Arbeit zu bekommen, so die Task Force
Task Force beschließt erste Maßnahmen
Mittlerweile hat sich die Gruppe auf erste Maßnahmen geeinigt. Die Agentur für Arbeit hat an den drei Klingel-Standorten bereits Beratungsstellen eingerichtet. Die Stadt Pforzheim hat zudem eine Internetseite aufgebaut, die alle wichtigen Informationen für Betroffene bündeln soll. Ein weiteres Ziel sei, die freiwerdenden Gewerbeflächen schnellstmöglich neu zu nutzen.
Rund 1.300 Beschäftigte sind betroffen
Rund 1.300 Arbeitslose mehr in der Stadt, das wäre glatt eine Verdoppelung der aktuell bei der Agentur gemeldeten Zahl der Erwerbslosen, sagt Lehmann. Doch soweit soll es gar nicht kommen. Die Zahl der offenen Stellen in der Region sei um ein Vielfaches höher, zeigt sie sich optimistisch.
Erste Interessenten für Gewerbeflächen von Klingel gemeldet
Erschrocken über das Aus von Klingel zeigt sich auch Pforzheims oberster Wirtschaftsförderer Oliver Reitz. Doch sofort nach Bekanntwerden der Nachricht, klingelte bei ihm das Telefon. Erste Interessenten meldeten sich für die drei Gewerbeflächen von Klingel in der Stadt. Reitz rechnet mit etlichen neuen Arbeitsplätzen und nur einem vorübergehenden Einbruch der Wirtschaftskraft.