Die EnBW hat sich nach eigenen Angaben schon vor Wochen Gedanken gemacht, wie der Konzern einen Beitrag zur Versorgungssicherheit auf dem Strommarkt leisten könne. Man habe beschlossen, die geplante Stilllegung von Block 7 des Kohlekraftwerks im Karlsruher Rheinhafen rückgängig zu machen und das Kraftwerk bis mindestens Ende 2023 am Markt zu lassen.
Block 7 erzeugt Strom und Fernwärme
Von den Plänen aus Berlin, verstärkt Kohlekraftwerke zur Stromgewinnung als Ersatz für Gas aus Rußland heranzuziehen, sei man nicht überrascht gewesen. Block 7 des Rheinhafendampfkraftwerks hat eine Leistung von 550 Megawatt Strom und 220 Megawatt Fernwärme, die vor allem ins Karlsruher Netz eingespeist wird. Angesichts der Laufzeitverlängerung müsse sich die EnBW nun Gedanken über Kohle-Beschaffung und Personal machen.
EnBW wartet auf Entscheidung des Bundesrats
Auch das neueste Kraftwerk, das die EnBW im Rheinhafen betreibt, RDK 8 mit einer Leistung von 912 Megawatt, dient der Sicherung der Stromversorgung. Falls der Bundesrat am 8. Juli über das Gesetz positiv abstimmt und Reservekraftwerke in den aktiven Strommarkt zurückholt, sei man bei der EnBW vorbereitet, in dem Umfang Strom aus Kohle zu liefern, wie er beim Gas wegfällt, also rund 15 Prozent.
Alte Kohlekraftwerke können schnell zugeschaltet werden
Solche Kompensationsleistungen beträfen mehrere Kraftwerke der EnBW. Der Konzern unterhält fünf Reservekraftwerke in Baden-Württemberg (zwei in Heilbronn, eines in Esslingen-Altbach und zwei weitere in Walheim am Neckar). Diese alten Kohlekraftwerke können bei Bedarf innerhalb von Stunden hochgefahren werden und Kohlestrom ins Netz einspeisen, so die EnBW.