Landesweit ist der 29-Jährige der erste Geflüchtete aus Syrien, der es zum Bürgermeister geschafft hat. Ein bisschen aufgeregt ist er schon, als er sich Montagmorgen mit Jeans, Jackett und Aktentasche unter dem Arm auf den Weg zu seinem neuen Arbeitsplatz macht, dem Ostelsheimer Rathaus:
Brezeln und IT-Probleme im Rathaus
Vorher hat er noch Brezeln für seine Mitarbeitenden im Rathaus gekauft. Dort angekommen kämpft er erst einmal mit seinem Rechner und telefoniert mit der IT. Ein normaler Arbeitstag ist es für ihn noch lange nicht. Trotzdem macht sich Alshebl direkt für die Ostelsheimer an die Arbeit: Beim Klärwerk schaut er vorbei, dann beim Bauhof.
Vom Geflüchteten aus Syrien zum Bürgermeister
Seine Wahl hatte für internationales Aufsehen gesorgt. Über 100 Medienanfragen soll er bekommen haben, darunter auch von der BBC. Alshebl war 2015 aus Syrien vor dem drohenden Militärdienst nach Deutschland geflohen. Dort lernte er Deutsch, machte eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten und wurde deutscher Staatsbürger.
Nachdem er bereits sieben Jahre im Rathaus des Nachbarorts Althengstett (Kreis Calw) gearbeitet hatte, beschloss er, in Ostelsheim als Bürgermeister zu kandidieren. Mit einer absoluten Mehrheit von 55.41 Prozent konnte er die Wahl für sich entscheiden.
Für eine lebendigere Ortsmitte in Ostelsheim
Alshebl war parteiunabhängig gegen zwei Mitbewerber angetreten und setzt sich unter anderem für Ganztagesbetreuung im Kindergarten und eine lebendigere Ortsmitte ein. Privat ist er Mitglied der Grünen. Das Wahlergebnis war für ihn nicht nur ein persönlicher Erfolg, sondern auch ein symbolischer:
Alshebl blickt Aufgabe optimistisch entgegen
Als Bürgermeister trägt Alshebl nun eine große Verantwortung und muss sich entsprechend erst einmal einarbeiten. Er blickt dieser Aufgabe aber optimistisch entgegen.