Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden hat eine eigene Betriebsfeuerwehr. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen aber nicht nur Brände. Auch die Erstversorgung bei medizinischen Notfällen gehört zu ihren Aufgaben. Darüber hinaus bringt sie Personen mit eingeschränkter Mobilität zum Flugzeug. Koordiniert wird alles von der hauseigenen Einsatzzentrale.
Alles im Blick: Die Einsatzzentrale der Flughafenfeuerwehr
Thomas Findling ist Mitarbeiter in der Einsatzzentrale der Flughafenfeuerwehr am Baden-Airpark. Auf vier Monitoren beobachtet er unter anderem aktuelle Flugbewegungen und den Wetterradar.
Tritt eine wetterbedingte Gefahrensituation ein, warnt Findling die Einsatzkräfte der Feuerwehr und setzt sie über das Funkgerät in Alarmbereitschaft. Auch die anderen Mitarbeiter auf dem Rollfeld werden von ihm informiert. Ist beispielsweise ein Gewitter im Umkreis von fünf Kilometern, wird die Abfertigung der Passagiere umgehend gestoppt.
SWR-Reporter Patrick Neumann hat einen Blick in die Einsatzzentrale der Betriebsfeuerwehr am Flughafen geworfen:
Unwetter um Flughafen führte zu Verspätung
Die Entscheidung darüber, ob ein Flugzeug landet oder nicht, fällt der Pilot selbst. Zuletzt ist das am Donnerstag passiert. Ein aus Mallorca kommendes Flugzeug entschied sich dazu, eine Warteschleife zu fliegen, bis die unmittelbare Gewittergefahr um den Flughafen gebannt war.
Als die Maschine dann eintraf, ging es schnell weiter: Das Aus- und Beladen von Gepäck, der Ausstieg der ankommenden Passagiere, das Boarding der neuen Passagiere, der Wechsel von Alt- und Frischwasser sowie die Betankung des Flugzeugs. Das alles passierte in nur 25 Minuten.
Der Flughafen wächst, die Aufgaben auch
Der Flughafen und das Passagieraufkommen wachsen. Am Ende des Jahres rechnet der Flughafen mit rund 1,6 Millionen Fluggästen. Die Aufgaben für die Feuerwehr wachsen mit. Über 3100 Einsätze mit dem sogenannten Einstiegshilfenfahrzeug für Reisende mit körperlichen Einschränkungen wurden in diesem Jahr schon gefahren.
Die Anzahl der Einsätze bei medizinischen Notfällen nimmt entsprechend zur gestiegenen Passagierzahl zu. Eine Aufgabe kann die Feuerwehr nun allerdings abgeben: die Betankung der Flugzeuge. Für die gibt es jetzt eigens zwei Angestellte. Überwacht werden müssen die Betankungen von den Einsatzkräften der Feuerwehr allerdings auch weiterhin.
Drei Einsätze an einem Tag für die Feuerwehr
Nicht immer läuft alles nach Plan. Das gilt auch für den Flugbetrieb. Erst am Dienstag musste die Feuerwehr am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden drei Einsätze fahren: Ein Triebwerksbrand und zwei Sicherheitslandungen. Um neben den Notfällen noch die regulären Aufgaben bewältigen zu können und um im Fall eines Flugzeugbrandes gut gerüstet zu sein, sind pro Schicht in der Regel acht Feuerwehrleute im Einsatz.
Im Notfall muss es schnell gehen
Weltweit gibt es die Bestimmung, dass Betriebsfeuerwehren brennende Flugzeuge innerhalb von drei Minuten erreichen müssen. Die Flughafenfeuerwehr in Baden-Baden kann im Notfall mit drei Löschfahrzeugen und einem Krankenwagen ausrücken. Die großen Löschfahrzeuge haben ein Fassungsvermögen von 12.000 Litern, das kleinere etwa die Hälfte an Wasser. Gelöscht wird mit einem Löschschaum, den die Fahrzeuge am Einsatzort zusammenmischen. Die Reserven in den Löschwassertanks reichen bei der Flughafenfeuerwehr für circa zwei Minuten. In dieser Zeit müssen alle eventuellen Brände gelöscht sein.