Vor dem Bundestag in Berlin und dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe haben am Samstag tausende Menschen für die Legalisierung von Abtreibung demonstriert. Nach Karlsruhe waren laut Polizei rund 1.500 Menschen gekommen. Der Veranstalter spricht von über 2.500 Teilnehmenden.
Die Demonstration ist der Abschluss der zwölfwöchigen Kampagne "Abtreibung legalisieren - jetzt!". Gegründet wurde sie aus einem Zusammenschluss mehrerer feministischer Gruppen und Projekte. Zwölf Wochen lang - solange gilt eine Abtreibung in Deutschland als straffrei - haben verschiedene Aktionen in ganz Deutschland stattgefunden.
Ziel: Streichung des Paragrafen 218
Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Handlungen, deren Wirkung vor Abschluß der Einnistung des befruchteten Eies in der Gebärmutter eintritt, gelten nicht als Schwangerschaftsabbruch im Sinne dieses Gesetzes.
Die Kampagne fordert die Streichung von Schwangerschaftsabbrüchen aus dem Strafgesetzbuch. Außerdem fordert sie eine freiwillige Beratung statt einer Beratungspflicht und die Kostenübernahme von Schwangerschaftsabbrüchen.
Demonstrierende kommen aus verschiedenen Städten nach Karlsruhe
Aus vielen umliegenden Städten hatten Initiativen gemeinsame Anreisen nach Karlsruhe organisiert. Darunter: Stuttgart, Tübingen, Heidelberg, Mannheim, Landau und Freiburg. Aber auch aus Marburg, Gießen und Köln wollten Busse nach Karlsruhe fahren.

Millionen Frauen sind durch illegale Abtreibungen gestorben, weil wir den Paragrafen 218 im Strafgesetzbuch haben. Frauen werden immer noch gedemütigt und entwürdigt.

Die Demonstration begann mit einer Kundgebung um 13 Uhr am Kronenplatz. Im Anschluss liefen die Demonstrierenden zu einer Zwischenkundgebung am Bundesverfassungsgericht. Ende der Demonstration war wieder der Kronenplatz.