Der Bahnstreik der Gewerkschaft GDL wirkt sich in der Region Karlsruhe vor allem im Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn aus. Der Streik im Personenverkehr hat in der Nacht auf Mittwoch begonnen und soll bis Freitagabend 18 Uhr andauern. Am Karlsruher Hauptbahnhof wurden zahlreiche ICE-, IC-, Regionalexpress- und S-Bahn-Verbindungen gestrichen. Am Mittwochmorgen wurden in der Stunde zwischen 8 und 9 Uhr an der Anzeigetafel in der Bahnhofshalle nur sechs abfahrende Züge angezeigt.
SWR-Reporterin Annika Jost berichtet vom Karlsruher Hauptbahnhof, welche Auswirkungen der Streik dort am Mittwochmorgen hatte:
Am Hauptbahnhof Karlsruhe war am Mittwochmorgen deutlich weniger los als üblich. Viele Pendler und Reisende hatten sich offenbar auf den Streik eingestellt. Andere hatten Probleme, eine Verbindung zu finden.
Manche Pendler mussten am Karlsruher Hauptbahnhof lange warten, um weiter zu kommen.
Reisende nahmen es oft entspannt, dass ihre Züge nicht fuhren. Es bringe ja nichts, wenn man sich aufrege, sagte zum Beispiel ein Pendler.
In Karlsruhe betroffene Regionalexpresse
Die Bahn teilte mit, dass der RE2 von Karlsruhe nach Konstanz vom Streik betroffen sei. Einzelne Züge werden demnach ausfallen. Auf der Strecke des RE7 zwischen Karlsruhe und Basel gibt es kein Notprogramm. Die Bahn rät dazu, Züge der Linien RE2 (Karlsruhe - Offenburg), Linie RB26 (Offenburg - Freiburg) und RB27 (Freiburg - Basel) zu nutzen.
Zwischen Pforzheim und Horb fährt der RB74 laut Bahn nur vereinzelt. Für den Regionalzug von Bruchsal über Heidelberg nach Mannheim gebe es kein Notprogramm.
Deutsche Bahn kritisiert GDL Lokführer in BW streiken: Auch am Donnerstag fallen viele Züge aus
Bahnreisende und Pendelnde müssen sich bis Freitag auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft GDL hat zum Streik bei der Deutschen Bahn aufgerufen.
Auch Auswirkungen auf Stadtbahnverkehr der AVG
Der Streik hat auch Auswirkungen auf den Stadtbahnverkehr der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), da die AVG für ihren Bahnbetrieb Infrastruktur der Deutschen Bahn nutzt und auf ihren Stadtbahnen Fahrpersonal der Bahn-Tochter DB Regio einsetzt. Insbesondere betroffen sind die Linien S4 (Karlsruhe – Öhringen), S41 und S42 (beide Raum Heilbronn). Die Linien S1, S11 und S12 sind von dem Streik der GDL nicht betroffen. Auch die Bus- und Straßenbahnlinien der Verkehrsbetriebe Karlsruhe fahren laut AVG regulär.
Züge fallen auch nach Streikende aus
Nach Ende der Streiks sei im Laufe des Freitagabends bis circa 20 Uhr ebenfalls noch weiter mit Zugausfällen zu rechnen, bis der Bahnverkehr wieder regulär hochgefahren sei und alle AVG-Stadtbahnen regulär verkehren würden.
Worum es bei dem Streik geht
Seit Anfang November streitet die GDL mit der Bahn und weiteren Unternehmen auch um mehr Geld. Zwei Mal kam es dabei bisher zu Warnstreiks von maximal 24 Stunden.
Im Dezember stimmten die Gewerkschaftsmitglieder per Urabstimmung mit einer Mehrheit von 97 Prozent unbefristeten Streiks zu. Seither sind längere Arbeitskämpfe möglich. GDL-Chef Claus Weselsky hatte den fast dreitägigen Ausstand am Montag als verhältnismäßig bezeichnet.