Innerhalb weniger Tage wechseln in Heilbronn-Franken winterliche Schneefälle zu frühlingshaftem Wetter: Am Freitag lagen die Temperaturen teilweise noch im Minusbereich - ab Sonntag werden um die 16 Grad erwartet.
Wetter wie im Frühling Nach dem Schnee ist es warm: Bis zu 18 Grad am Sonntag in BW
Frostig begann das Wochenende in Baden-Württemberg. Das blieb aber nicht lange so: Quasi über Nacht wurde es wärmer, eine Warmfront bringt frühlingshafte Temperaturen.
Wetterumschwung gibt Igel Zeit für mehr Winterspeck
Für Menschen kann dieser schnelle und hohe Temperaturanstieg eine Belastung sein. Viele reagieren mit Kreislaufproblemen, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Tipps, was man dagegen tun kann, zeigt dieser Ratgeber der SWR-Sendung "Kaffee oder Tee".
Für die Tier- und Pflanzenwelt ist der Temperaturwechsel jedoch weniger anstrengend, sagt Andrea Hohlweck vom BUND-Regionalverband Heilbronn-Franken.
Besonders Igelmütter und ihre Jungen profitieren von den frühlingshaften Temperaturen, so die Naturschützerin: "Die Weibchen bekommen ja eigentlich Ende August ihre letzten Igelchen und durch einen frühen Wintereinbruch haben die immer Probleme, weil sie dann nichts mehr zu fressen finden. Denn die Igelmütter sind so lange am Stillen, dass sie kaum Möglichkeiten haben, sich eine Speckschicht anzufressen. Deswegen ist es für die sogar relativ gut, wenn es noch länger warm ist im Spätherbst."
Wildtiere wie Dachs oder Eichhörnchen werden bei dem warmen Wetter jetzt wohl auch wieder aus ihrem Bau kommen und Vorräte aufstocken. Haustiere, wie Hunde und Katzen, reagieren eher selten mit erhöhter Sensibilität auf die Wetterumschwünge.
Frühblüher könnten schon austreiben
Frühblüher könnten jetzt vorzeitig austreiben – ein Risiko, wenn es wieder kälter wird. Doch Gehölze wie Haselnuss oder Weide können das gut wegstecken, so Andrea Hohlweck vom BUND: "Diese frühblühenden Arten haben sich evolutionär darauf eingestellt. Das heißt, wenn denen jetzt ein paar Blüten kaputt gehen, dann schieben die im nächsten Frühjahr einfach neue Triebe raus und ersetzen das."
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Obstgehölze in Gefahr
Problematisch wird es, wenn Obstgehölze im November austreiben. Wenn es mehrere Tage lang ungewöhnlich warm ist (16 Grad oder mehr), kann dies die Pflanze dazu anregen, Knospen auszutreiben. Steinobst, wie Kirschen oder Pfirsiche, reagiert oft schneller auf Wärme als Kernobst, wie Äpfel oder Birnen.
Obstgehölze benötigen eine bestimmte Menge an Kälte (Kältestunden), um vollständig in die Winterruhe zu gehen. Wenn diese Phase aufgrund eines milden Herbstes nicht ausreichend abgeschlossen wurde, können sie bei einem plötzlichen Wärmeanstieg früher als normal austreiben, so Andrea Hohlweck vom BUND. Ein Austrieb im November kann problematisch sein, da die neuen Triebe durch Frost geschädigt werden können und dadurch im nächsten Jahr die Blüte und den Ertrag negativ beeinflussen.