Mit seinen innovativen E-Lastenfahrzeugen stand der Schwäbisch Haller METRUCKS-Gründer Srinath Menon am Dienstag im Finale des Start-up-Contests der Länder 2022. Jury und Publikum kürten ihn im Rahmen des Start-up-Tags in Frankfurt zum Sieger.
Die Idee hinter METRUCKS: Weniger Emissionen und weniger Kosten
Immer mehr Menschen bestellen Dinge im Internet. Es ist schließlich bequem, alles bis an die Haustür geliefert zu bekommen. Aber die großen Transporter der Zusteller verstopfen in Großstädten häufig die Straßen, stehen vor Einfahrten oder blockieren Gehwege. Der findige Fahrzeugentwickler Srinath Menon aus Schwäbisch Hall hat deshalb ein kleines, wendiges Elektro-Fahrzeug entworfen. Die kleinen Auslieferfahrzeuge für die Innenstadt fahren mit Muskelkraft und elektrischem Strom, etwa wie ein E-Bike. Optisch ähnelt es dagegen eher einem kleinen Auto.
Auch wenn es viele Lastenräder gibt, ist Firmengründer Srinath Menon überzeugt, dass seines gebraucht wird. Bis zu 200 Kilogramm Traglast und starke Unterstützung vom Motor machen möglich, dass man auch mit viel Ladung steile Berge einfach hochkommt - "ein echter Schaffer", sagt Menon stolz.
![METRUCKS-Gründer Srinath Menon tüftelt an einem Prototypen. (Foto: 999) METRUCKS-Gründer Srinath Menon tüftelt an einem Prototypen.](/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/1712937162551%2Cmetrucks-gruender-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.png)
Auch Ehefrau Nicole Menon ist überzeugt von dem Konzept. Von großem Kastenaufbau bis hin zur Pritsche und wasserfester Fahrerkabine sei an alles gedacht. Zudem werden Emissionen und Kosten eingespart.
METRUCKS ist ein Freizeitprojekt von der ganzen Familie
Eigentlich ist der gebürtige Inder als Entwicklungsingenieur bei Mercedes angestellt. Dort arbeitet er seit zwölf Jahren in der Forschungsabteilung. Die hybriden Lastenfahrzeuge hat der 40-Jährige nebenher in seiner Freizeit entwickelt und gebaut. Geholfen haben ihm dabei seine Frau und deren ganze schwäbische Tüftler-Familie. Beim Zusammenbau des Prototypen hat die ganze Familie bis tief in die Nacht haben gebastelt, erinnert sich Nicole Menon, die Zahnärztin ist. Auch ihr berufliches Werkzeug kam unverhofft zum Einsatz.
"Irgendwo ging ein Lager nicht rein und ich hatte tatsächlich aus der Zahnmedizin noch ein Kältespray im Keller und das hat es dann möglich gemacht."
Invest mit großen Zielen
Finanziert wurden die Prototypen mit privaten Geldern. Srinath Menon und seine Frau hoffen auf Pilot-Kunden, die vielleicht eine erste größere Serie abnehmen. Das könnten Paket- oder Lieferdienste sein. Für die ersten großen Aufträge ist METRUCKS schon gewappnet. In einer ehemaligen Motorwerkstatt bei Schwäbisch-Hall können gerade bis zu zehn Lastenräder pro Woche zusammengebaut werden.
Doch Menon denkt schon größer und hat rund 2.000 Quadratmeter Gewerbeland gekauft, um in zwei bis drei Jahren dort eine Produktionshalle zu bauen. Auch auf Exporte hoffen die Menons bereits - am liebsten nach Indien.
"Ich wünsche meinem Mann, dass er irgendwann seine Fahrzeuge in Indien auf der Straße sieht. Das ist - glaube ich - sein größter Traum [...] Dass die Diesel-Rikscha vielleicht durch ein Elektro-Hybrid-Pedelec ersetzt wird, das wäre toll."