Hund wird behandelt. Besuche bei Tierärten werden teurer (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Stefan Sauer)

Heilbronner Tierarzt: Bessere Behandlungen haben ihren Preis

Neue Gebührenordnung: Besuch beim Tierarzt wird teurer

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Seit Dienstag ist für viele Tierhalter klar: Die Behandlungen beim Tierarzt werden teuer. Für die Tierärzte war das überfällig.

Seit Dienstag gilt die neue Gebührenordnung der Tierärzte. Es ist die erste Erhöhung seit 23 Jahren und diese sei nach Meinung der Tierärzte dringend nötig gewesen, um die Gebühren an die immer moderneren Tierarztpraxen und an aktuelle Diagnostikmethoden anzupassen.

Teilweise deutliche Erhöhung der Gebühren

Prozentual gesehen fallen die Erhöhungen durch die neue Gebührenordnung GOT sehr unterschiedlich aus. Zum Beispiel die "allgemeine Untersuchung mit Beratung": Für den Hund waren das vorher 13,47 Euro, für die Katze 8,98 Euro. In Zukunft kosten beide gleich viel und zwar 23,62 Euro. Die Kosten für eine Impfung bei Katze oder Hund werden fast verdoppelt, von 5,77 Euro auf 11,50 Euro.

Dazu kommt jedoch noch ein Hebelfaktor, je nach Schwierigkeit oder Aufwendigkeit der Untersuchungen: Dann kann das bis zu dreifache des eigentlichen Satzes abgerechnet werden. Über diesen Faktor war auch bereits in den letzten Jahren eine Anpassung der Kosten möglich.

Anpassung an bessere Behandlungsmöglichkeiten

Die Gebührenordnung sei nötig gewesen, da Tierarztpraxen im Laufe der Zeit immer moderner ausgestattet wurden, immer bessere Behandlungsmöglichkeiten waren möglich. Diese hätten einfach auch ihren Preis, sagt Franz Xaver Lutter vom AniCura Kleintierzentrum Heilbronn. Und seien von den Tierhaltern auch gewollt.

"Viele Leistungen, die heute selbstverständlich sind, wie CT oder Kernspin, sind in der alten Gebührenordnung gar nicht erfasst."

Bei Beschluss Inflation noch nicht einberechnet

Er gibt auch zu Bedenken: Als die neuen Gebühren im Juli beschlossen wurden, war die aktuelle Inflation noch gar nicht einberechnet. Es könne gut sein, dass manche Tierärzte direkt zum Beispiel mit dem 1,2-fachen Satz einsteigen müssen, um ihre Kosten zu decken. Für Tierhalter oder auch Tierheime wird sich also erst in den nächsten Wochen abzeichnen können, wie viel teurer genau der Besuch beim Tierarzt jetzt eigentlich wird.

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SWR