Die gesamte Schülerschaft des Ganerben Gymnasiums in Künzelsau (Hohenlohekreis) kam zum Start des Ballons zusammen. (Foto: SWR)

500 Schüler wollten Stratosphärenballon steigen lassen

Raumfahrtprojekt in Künzelsau: Start des Wetterballons missglückt

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Jan Arnecke
Jan Arnecke (Foto: SWR)

Schülerinnen und Schüler aus Künzelsau wollten am Dienstagmorgen einen Stratosphärenballon in die Atmosphäre aufsteigen lassen. Doch kurz nach dem Start gab es eine Panne.

Rund 500 Schülerinnen und Schüler des Ganerben-Gymnasiums in Künzelsau (Hohenlohekreis) hatten am Dienstagvormittag Großes vor: sie wollten einen Wetterballon in die Stratosphäre schicken, ausgestattet mit Sensoren und Kameras in der Sonde. Für die Aktion hatten sie sich erfolgreich beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beworben.

Missglückter Start des Wetterballons

Bis kurz vor Start sah alles gut aus, dann ereignete sich das Missgeschick, wie Reporter Jan Arnecke, der die Aktion begleitet hat, berichtet.

Weil sich der Knoten, mit dem die Sonde befestigt war, beim Start löste, ging der Wetterballon ohne diese auf seine Reise ins All. Bei den Schülerinnen und Schülern und dem Lehrer Thomas Lonkai, die alle am Projekt beteiligt waren, war die Enttäuschung natürlich groß.

Der Ballon hob ab, doch die Sonde blieb am Boden - wohl weil sich ein Knoten zwischen Ballon und Sonde beim Start gelöst hatte. (Foto: SWR)
Der Ballon hob ab, doch die Sonde blieb am Boden - wohl weil sich ein Knoten zwischen Ballon und Sonde beim Start gelöst hatte.

Projekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hatte zur Aktion aufgerufen, das Ganerben-Gymnasium aus Künzelsau (Hohenlohekreis) hatte sich beworben und den Zuschlag für das Forschungsprojekt bekommen. Der Wetterballon sollte Daten aus dem All liefern, zu Temperaturen, Luftdruck und Wetter. Insgesamt sollten an 20 Schulen in ganz Deutschland Ballons starten, um ein Gesamtbild zu erhalten.

Ballon mit Helium gefüllt

Gegen 9 Uhr am Dienstagvormittag füllten die Schülerinnen und Schüler den Ballon mit einem Heliumgemisch. Das Ziel: die Erde mithilfe der speziellen Kamera aus einer Höhe von 30 Kilometern zu beobachten. Das technische Equipment für den Bau einer eigenen Stratosphärensonde lieferte das DLR, gebaut wurde die Sonde von den Schülern selbst.

Neuer Versuch geplant

Nun geht es für die Schülerinnen und Schüler erstmal in die verdienten Sommerferien. In Künzelsau will man sich aber umgehend darum kümmern, einen neuen Ballon zu besorgen und den Start nachzuholen. Da die Sonde selbst nicht beschädigt wurde, ist die Schule optimistisch, das Projekt doch noch umsetzen zu können.

Anna Kartun (15) aus der 9c war für den Einbau der Technik in der Sonde zuständig. (Foto: SWR)
Anna Kartun (15) aus der 9c war für den Einbau der Technik in der Sonde zuständig.

Schüler wollen die Erde beobachten

Ob und wann der Start nachgeholt werden kann, ist noch unklar. Geplant war, dass die Schülerinnen und Schüler nach Abschluss der Beobachtung des blauen Planten und der erfolgreichen Bergung der Sonde dann die Daten auswerten, einen Bericht schreiben und bis Ende August an den DLR schicken.

Die Aktion ist Teil des Wissenschaftsjahres "Unser Universum", das vom Bundesbildungsministerium ausgerufen wurde.