Streusalz und Schneeketten (Foto: SWR)

Rettungseinsätze im Winter

Herausforderungen für die Feuerwehr bei Frost, Eis und Schnee

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Raphael Moos
Raphael Moos (SWR) (Foto: SWR)

Frost, Glätte und Schnee sind auch für die Feuerwehren eine Herausforderung. Regelmäßig wird deshalb der Umgang mit speziellem Equipment geübt.

Die Feuerwehr ist bei Minusgraden und Schneefällen gleich mehrfach gefordert. Zum einen gibt es besondere Einsätze wie die Rettung einer Person, die im Eis eingebrochen ist, Bäume, die unter der Schneelast umgestürzt sind oder Glätteunfälle. Zum anderen erschweren Schnee und Eis auch Anfahrten, Löscharbeiten oder die Hydrantensuche. Doch die Feuerwehr hat so ihre Tricks und Hilfsmittel, sagt der Kreisbrandmeister des Hohenlohekreises, Torsten Rönisch. An anderer Stelle seien die Helfer aber auch auf die Umsicht der Bevölkerung angewiesen.

Einige große Fahrzeuge besitzen zwischen den Achsen sogenannte Schleuderketten. Sie können ausgefahren werden und rotieren dann unter den Reifen, um die Anfahrt bei Glätte zu erleichtern, erklärt Rönisch. Braucht es auch für die Weiterfahrt Unterstützung, werden handelsübliche Schneeketten montiert. Das Aufziehen und die Fahrten würden extra trainiert.

Wenn Löschwasser friert

Bei vielen Einsätzen braucht die Feuerwehr Löschwasser. Damit das bei tiefen Minusgraden nicht einfriert, kann der Maschinist an den Pumpen, wenn vorhanden, wärmeres Wasser dazu mischen. "Ansonsten schauen wir im Einsatz auch immer, dass Wasser durch die Schläuche fließt, selbst wenn gerade niemand löscht", sagt Rönisch. Denn fließendes Wasser friere kaum ein. Damit verspritztes Löschwasser nicht zu gefährlichen Eisflächen führt, streue die Feuerwehr kurzerhand Salz, so Rönisch.

Risiko zugefrorene Gewässer

Eine ganz besondere Herausforderung ist das Eistauchen. Die Feuerwehr Heilbronn trainiert diese gefährlichen Einsätze unter anderem im alten Talheimer Steinbruch und anderen Seen, wenn diese zugefroren sind. Alternativ weicht sie auf das Freibad Neckarhalde in Heilbronn aus. Insgesamt sind Einsätze auf und unter Eisflächen immer eine risikoreiche Angelegenheit für die Retter. Rönisch mahnt deshalb, die Tragfähigkeit des Eises auf zugefrorenen Gewässern nicht zu überschätzen und lieber Vorsicht walten zu lassen. Sprich, die Eisdecke erst gar nicht zu betreten.

Hinweistafel auf einen Hydranten in Künzelsau (Foto: SWR)
Hinweistafel auf einen Hydranten in Künzelsau.

Hydranten beim Schneeschippen nicht zuschaufeln

Beim Schneeschippen sollten die Bürgerinnen und Bürger auf mögliche rotumrandete Hinweistafeln achten, rät Rönisch. Sie zeigen an, dass sich dort in der Nähe ein Löschwasser-Hydrant befindet, der auf keinen Fall zugeschaufelt werden sollte. Im Beispiel auf dem Bild steht der Hydrant drei Meter vor und 3,7 Meter rechts vom Schild. Auch in Feuerwehrzufahrten, zum Beispiel im Bereich von Pflegeeinrichtungen, dürfen keine Schneehaufen liegen.

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