Europäische Mobilitätswoche gestartet

KI und eine digitale Kopie der echten Welt: Wie der Verkehr in Heilbronn flüssiger werden soll

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Peter Wedig
Peter Wedig

Am Montag ist die Europäische Mobilitätswoche gestartet: In Schwäbisch Hall gibt es Infos zu nachhaltiger Fortbewegung, in Heilbronn dreht sich alles um einen digitalen Zwilling.

Auf dem einen Bildschirm die Videoaufnahme einer Kreuzung in Heilbronn, direkt darunter auf einem zweiten Bildschirm dieselbe Situation - nur diesmal digital nachgebaut: Ein solcher digitaler Zwilling soll künftig helfen, Verkehrsströme zu simulieren und so Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie beispielsweise Ampelschaltungen optimiert werden können. Ohne, dass es dafür aufwendige, teure Tests in der realen Welt bräuchte. "DigiT4TAF" soll genau das ermöglichen und entsteht unter anderem an der Hochschule Heilbronn (HHN) und dem Karlsruher Institut für Technologie.

Unterstützt wird das Projekt auch vom Verkehrsministerium. Künstliche Intelligenz soll dann verschiedenste Verkehrssituationen analysieren und anschließend verbessern, sagte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) zum Start der Europäischen Mobilitätswoche in Heilbronn.

Das ist also eine der Ideen, die hier in Heilbronn entwickeln und verfolgt werden.

Situationen nachstellen ohne aufwendige Tests

Bisher sind zwei Kreuzungsbereiche in Heilbronn in dem digitalen Zwilling abgebildet. Da könne man jetzt "was wäre, wenn"-Situationen nachspielen, erklärt Raoul Zöllner, Professor der Hochschule Heilbronn. Zum Beispiel ließe sich eine Großveranstaltung simulieren, in der plötzlich tausende zusätzliche Autofahrerinnen und -fahrer auf der Straße unterwegs sind. Wie könnte man hier dann die Ampelschaltungen verbessern, für einen möglichst guten Verkehrsfluss?

Europäische Mobilitätswoche
Oben die echten Bilder der Kreuzung, unten die virtuelle Kopie: Der digitale Zwilling soll dank dem Einsatz von KI aufwendige Tests vereinfachen.

Simulation nicht nur auf das Auto beschränkt

Genauso ließe sich aber auch testen "wie komme ich am besten von A nach B", unter Einsatz verschiedenster Verkehrsmittel. Anders als in anderen solcher Simulationen wird dabei nicht nur das Auto berücksichtigt, sagt Zöllner. Eine große Rolle spielen beispielsweise auch Radfahrer. An einem Stand weiter können sich Interessierte auf ein Fahrrad setzen, dann gibt es dazu eine VR-Brille. In der werden die Daten des digitalen Zwillings grafisch dargestellt. Die Person auf dem Rad kann jetzt fast wie in echt durch die Stadt fahren.

Ein Projekt zur Europäischen Mobilitätswoche in Heilbronn.
Die KI analysiert, wie sich der Radfahrer verhält. Und zieht dann daraus Schlüsse, wie sich beispielsweise Fahrradwege verbessern lassen.

Wie sie fährt, das wird von einer KI analysiert. Daraus lassen sich dann Rückschlüsse ziehen, wie Radwege besser geplant werden könnten.

Ausstellung im urban innovation hub "uih!" in Heilbronn

Den aktuellen Entwicklungsstand können sich Interessierte während der Europäischen Mobilitätswoche im urban innovation hub "uih!" in Heilbronn anschauen. Den Startschuss zur Ausstellung gab ebenfalls Verkehrsminister Hermann. Die Ausstellung läuft bis Samstag.

Neu dabei bei der Europäischen Mobilitätswoche: Schwäbisch Hall

Schwäbisch Hall ist dieses Jahr zum ersten Mal dabei. Geplant sind unter anderem Info-Aktionen zum Thema Car-Sharing und barrierefreie Fortbewegung sowie eine Ausstellung von E-Fahrzeugen. Zum Abschluss am Samstag gibt es dann auf dem Haalplatz einen Geschicklichkeitsparcours für junge Radfahrerinnen und Radfahrer.

Seit 2002 gibt es die Mobilitätswoche bereits, eine Kampagne der Europäischen Kommission. Sie ist nach deren Aussage eine der weltweit größten Kampagnen für nachhaltige Mobilität.

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