In Löwenstein (Kreis Heilbronn) ist am Sonntag ein neuer Bürgermeister gewählt worden. Mit 55,5 Prozent der Stimmen erreichte Eberhard Birk bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit und wird damit neuer Chef im Löwensteiner Rathaus. Schärfster Konkurrent war Tobias Kniel, er erreichte knapp 24 Prozent der Stimmen. Der Wahlerfolg mache ihn stolz und dankbar, sagte Eberhard Birk dem SWR.
Vor allem, wenn man bedenkt, dass man im ersten Wahlgang gewonnen hat, obwohl es noch vier Gegenkandidaten gab, die auch alle ihre Vision [...] haben.
Birk: "Spätestens im März möchte ich in der Gemeinde sein"
Der 56-jährige Eberhard Birk ist verheiratet und hat vier Kinder, ist Politologe und Militärhistoriker und derzeit noch als Lehrbeauftragter für Politik und Geschichte an der Offiziersschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck tätig. Jetzt will er sich in seinem Dienstverhältnis als Bundesbeamter bei der Bundeswehr beurlauben lassen.
Noch wohnt er nahe Augsburg, aber ein Haus in Löwenstein hat er schon in der engeren Auswahl. "Spätestens im März möchte ich in der Gemeinde sein", sagte Birk im SWR-Interview am Morgen nach der Wahl.
Birk ist allerdings gebürtiger Löwensteiner und ist in der Gemeinde aufgewachsen. Er wird jetzt in die Fußstapfen seines Vaters treten, der insgesamt 26 Jahre lang Bürgermeister in Löwenstein war.
Mein Vater ist für mich ein Vorbild in seinem gesamten Agieren gewesen. Ich hab das ja schon als Kind und als Jugendlicher immer mitbekommen.
Löwensteins Kernstädtchen soll attraktiver werden
Jetzt soll die Gemeinde von seinem Engagement profitieren. Wichtig sei ihm, in den verschiedenen Teilorten das Wir-Gefühl zu stärken. "Außerdem soll das Kernstädtchen oben am Hang unter der Burg von Löwenstein ein kleines bisschen attraktiver werden", sagte Birk.
Er habe aber kein Allheilmittel am Start, wenn er jetzt nach 30 Jahren zurückkehrt, betont der neue Bürgermeister. Er sei darauf angewiesen, dass die Bürgerinnen und Bürger ihm genau sagen, in welche Richtung es gehen soll.
Amtsinhaber Schifferer trat nicht mehr an
Amtsinhaber Klaus Schifferer (parteilos) kandidierte nach knapp 24 Jahren als Stadtoberhaupt nicht mehr für das Amt. Das Landgericht Heilbronn hatte Schifferer Mitte Dezember wegen Vorteilsannahme zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Schifferer hat Revision eingelegt.
Wegen Vorteilsannahme verurteilt Nach Korruptionsurteil: Löwensteiner Bürgermeister legt Revision ein
Ende Dezember hatte das Heilbronner Landgericht den Bürgermeister von Löwenstein, Klaus Schifferer, wegen Vorteilsannahme verurteilt. Das will er nicht auf sich sitzen lassen.
Fünf Kandidaten standen zur Wahl
Neben Eberhard Birk kandidierten auch der 39-jährige Viktor Tevs, Finanzexperte beim Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband, der 65 Jahre alte Christof Hoyler, freier Berater im Agrar- und Wirtschaftssektor, außerdem der 39-jährige Tobias Kniel, Verwaltungswirt und Geschäftsführer mehrerer kommunaler Zweckverbände sowie der 52 Jahre alte Thoren Lange, leitender Ingenieur bei der Deutschen Telekom.
