In fast schon regelmäßigen Abständen setzen scheinbar harmlose Luftballons den S-Bahn-Verkehr in Stuttgart schachmatt - und nicht nur dort. Auch Städte wie München, Berlin und Frankfurt kennen das Problem. Die Bahn hat schon verschiedenste Maßnahmen ausprobiert, um das Problem einzudämmen.
S-Bahn Stuttgart schon wieder von Luftballon lahm gelegt
"Infolge eines Luftballons in der Oberleitung ist die Strecke von S-Hbf Tief in Richtung S-Feuersee für unsere S-Bahnen aktuell nicht befahrbar. Es kommt zu Verspätungen und Zugausfällen auf unseren S-Bahn-Linien." Nachrichten wie diese muss die S-Bahn Stuttgart immer wieder mitteilen - zuletzt war das am Dienstag der Fall. Erneut hat die Bahn dabei auf die Regeln in der Bahnhofsordnung und die Luftballon-Verbotsschilder am Bahnhof hingewiesen.
Eine Twitter-Nutzerin hat dazu geschrieben: "Könnte man die Schilder irgendwo anbringen, wo die Leute sie auch sehen? Und eine Hausordnung lesen die auch nicht." In der Hausordnung, die an den Zugängen zu Bahnhofen ausgehängt ist, steht unter Punkt 1.19: "Untersagt ist das Mitführen von aufsteigenden Luftballons aller Art."
S-Bahn-Chaos am Donnerstagabend Luftballon legt S-Bahn-Verkehr in Stuttgart lahm
Laut Bundespolizei flog der Ballon am Donnerstagabend in eine Oberleitung und löste einen Kurzschluss aus. Alle S-Bahn-Linien im Raum Stuttgart waren vorübergehend betroffen.
Luftballon löst Kurzschluss in Oberleitung aus
Das Problem mit den Luftballons besteht laut Bahn darin, dass bei Kontakt oder auch schon in der Nähe der Oberleitung ein Kurzschluss in der 15.000 Volt starken Leitung entsteht. Dann wird erst mal der Bahnsteig geräumt, die Feuerwehr rückt an und der S-Bahn-Betrieb steht still. Und während DB-Techniker unter Stress alles wieder zum Laufen bringen müssen, sind gestrandete Reisende frustriert.
DB hat verschiedene Maßnahmen gegen Luftballons ausprobiert
Bisher hat keine Maßnahme der Bahn das Luftballon-Problem lösen können: Neben den Hinweisen auf die Bahnhofsordnung wird zum Beispiel auch zu Zeiten des Volksfests oder des Frühlingsfests auf dem Cannstatter Wasen mit Lautsprecherdurchsagen auf das Luftballonverbot hingewiesen. In der Vergangenheit wurde auch mal ein Erklärvideo produziert, inklusive einer Spezialausgabe auf Schwäbisch, die vom Comedian Dodokay gesprochen wurde. Auch die Internetseite von "bwegt.de" thematisiert das Luftballon-Problem, mit einem Augenzwinkern verpackt in "5 Bahn-Facts für Besserwisser".
Bisher hat keine der Maßnahmen nachhaltig geholfen. Der S-Bahn-Betrieb geht wie bisher weiter - bis zum nächsten Luftballon.