Nach den schweren Vorwürfen einer Oberärztin des Klinikums Friedrichshafen hat der Klinikverbund Medizin Campus Bodensee (MCB) etwa 220 Beschäftigte am Montag über das weitere Vorgehen informiert.
In einer Pressemitteilung des MCB hieß es am Abend, der Friedrichshafener Oberbürgermeister Andreas Brand habe als Aufsichtratsvorsitzender des Klinikums Friedrichshafens zugesichert, man sei fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden.
Jeder kann auch anonym Angaben machen
Ein Rechtsanwalt der mit der Untersuchung beauftragten Kanzlei Feigen Graf sagte, bis Ende März würden Gespräche mit Ärzten, Pflegekräften und weiteren Beschäftigten geführt, Akten gesichtet und Gutachter gehört. Jeder könne aber auch anonym Angaben machen. Dazu sei ein Hinweisgeberschutz-Kanal eingerichtet worden.
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Der Medizin Campus Bodensee hat weitere Schritte rund um die Aufarbeitung der Vorwürfe um das Klinikum Friedrichshafen bekannt gegeben. Dadurch soll "unabhängig" aufgeklärt werden können.
Der Anwalt forderte die Mitarbeitenden des Klinikverbunds im Bodenseekreis dazu auf, sich an der Untersuchung zu beteiligen. Die Aussagen seien wichtig, um die Vorwürfe zu klären, heißt es in der Pressemitteilung.
Hier ist die Pressemitteilung über die Mitarbeiterversammlung des MCB
Vorwurf der Oberärztin: Vermeidbare Todesfälle wegen Überlastung
Eine Oberärztin des Klinikums Friedrichshafen hatte der Klinikleitung vorgeworfen, das medizinische Personal sei dauerhaft überlastet. Deshalb habe es schon vermeidbare Todesfälle gegeben. Bekannt wurde dies, als sich die Ärztin Anfang Dezember mutmaßlich selbst tötete.
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