Die letzten Ordensschwestern verlassen Heimschule und Internat Kloster Wald (Foto: SWR)

Für das katholische Mädchengymnasium in Wald geht eine Ära zu Ende

Die letzten drei Ordensschwestern verlassen Kloster Wald

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Theresia Blömer
SWR-Redakteurin Theresia Blömer Autorin Bild (Foto: SWR, Alexander Kluge)
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H. Eichenhofer

Vor fast 80 Jahren gründeten die Liobaschwestern das Mädchengymnasium in Kloster Wald. Generationen von Mädchen und jungen Frauen haben seither die Schule besucht. Nun verabschieden sich die letzten drei Ordensschwestern.

Die Benediktinerinnen der Heiligen Lioba begannen 1946 mit dem Schulbetrieb im Kloster Wald. Die ersten Jahre wurde die Mädchenschule ausschließlich von den Ordensschwestern geführt. Nach und nach kamen weltliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu. Nun verabschieden sich die letzten verbliebenen drei Schwestern aus Wald und kehren in das Mutterhaus in Freiburg zurück.

Es gibt immer weniger Ordensmitglieder, viele von ihnen haben ein hohes Alter. In Wald (Kreis Sigmaringen) arbeiteten und beteten Ordensleute viele Jahrhunderte lang hinter den dicken Mauern des 1212 gegründeten Klosters. Mit dem Abschied der Schwestern Walburg, Edellint und Herrad geht diese Ära nun zu Ende. Die Benediktiner-Schwestern sind 80, 87 und 90 Jahre alt. Für Schwester Herrad Kientz war Kloster Wald 62 Jahre lang Wirkungsstätte und Heimat zugleich. Dreißig Jahre waren es bei Schwester Walburg Haag. Sie hatte zuletzt das Amt der Oberin von der älteren Schwester Herrad übernommen.

Immer weniger Ordensschwestern in Kloster Wald

Seit Jahren gibt es keine Schwestern mehr unter den Lehrerinnen und Lehrern. Die heutige Schulleiterin Heidi Linster war selbst schon Schülerin des Mädchengymnasiums und wurde lange von Schwester Herrad unterrichtet: "Zu meiner Schulzeit war es ganz normal, dass Schwestern unterrichtet haben. Schwester Herrad war meine Lehrerin in Französisch und Deutsch - und sie war auch meine Klassenlehrerin". Für Heidi Linster waren die Schwestern auch Vorbilder, die bei ihr einiges bewirkt haben.

Mit einem Gottesdienst in der Kloster-Kirche verabschiedeten sich die Gemeinde Wald und die Schülerinnen von ihren drei Schwestern, die hier so lange gelebt und gearbeitet haben. Auch ehemalige Internatsschülerinnen, für die Kloster Wald einige Jahre Schule und Heimat war, sind gekommen, um die Schwestern noch einmal zu sehen. Einige der Ehemaligen erzählten, dass auch sie wieder ihre Töchter in die Internatsschule nach Wald geschickt habe.

Noch sind die drei Ordensschwestern dabei, ihre Habseligkeiten einzupacken. Wehmut begleitet sie, aber auch Vorfreude auf die größere Schwesterngemeinschaft im Mutterhaus. Ende des Monats ziehen sie nach Freiburg um.

Ich habe mit einer Selbstverständlichkeit erlebt, dass Frauen auch in Führungsrollen waren. Ich glaube, dass das gewirkt hat.

Lioba-Ordensschwestern verlassen Kloster Wald (Foto: SWR)
Ehemalige Internats-Schülerinnen kamen zum Abschiedsgottesdienst für die drei letzten Lioba-Schwestern der Ordensgemeinschaft der Benediktinerinnen von Kloster Wald.

Heimschule Kloster Wald bietet besonderes Schulkonzept

Die Heimschule Kloster Wald bietet eine schulische Besonderheit: Neben dem Gymnasium und dem Mädcheninternat gibt es auch Lehrwerkstätten. Dort können die Schülerinnen parallel zum Abitur eine Ausbildung in einer der drei Berufsrichtungen Schneiderei, Schreinerei oder Holzbildhauerei machen, ursprünglich gab es zusätzlich noch eine Töpferei.

Gegründet wurde die Schule von den Ordensschwestern Sophia von Kotschoubey-Beauharnais und Lioba Korte. Seit 1994 befindet sich die Heimschule Kloster Wald in Trägerschaft der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg.

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