Konstanzer Forscher erreichen in ihrem Versuchsaufbau Elektronen-Signale mit einer Dauer von wenigen Attosekunden.

Elektronen-Signale mit einer Dauer von Attosekunden

Neue Perspektiven in der Physik: Konstanzer erzeugen extrem kurzes Signal

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Martin Hattenberger
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Es ist kaum vorstellbar: Physiker der Universität Konstanz haben eines der kürzesten jemals von Menschen erzeugten Signale generiert. Es war nur 0,000000000000000005 Sekunden lang.

Forschern der Universität Konstanz ist es gelungen, ein sehr, sehr kurzes Signal zu erzeugen. Mit Hilfe von gepaarten Laserimpulsen haben sie eines der kürzesten jemals von Menschen erzeugten Signale generiert. Das eröffne der Ultrakurzzeitphysik neue Perspektiven, so die Wissenschaftler.

Im Experiment wurde eine Serie von Elektronenpulse durch Laser erzeugt. Diese waren im Bereich von fünf Attosekunden - das ist das Milliardstel einer Nanosekunde. Nicht einmal Lichtwellen erreichten eine solche Zeitauflösung, da eine einzige Schwingung dafür viel zu lange dauere, so die Forscher. Der Versuchsaufbau sei im Bereich der Quantenmechanik wichtig, etwa um die Interaktion von Elektronen und Licht im Vakuum zu erforschen.

Bedeutung für die Forschung

Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Nature Physics" veröffentlicht. Die Ergebnisse seien noch der Grundlagenforschung zuzurechnen, so Peter Baum, der Leiter der Arbeitsgruppe für Licht und Materie am Fachbereich Physik der Universität Konstanz. Aber es gebe großes Potenzial für künftige Forschungen. "Mit unserer neuen Zwei-Photonen-Kompression können wir nun in neue Zeitdimensionen vorstoßen und vielleicht sogar Kernreaktionen in ihrem Ablauf filmen", so Baum.

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