In der Adventszeit zieht Musiker Barny Bitterwolf mit seinen Kameraden in Haisterkirch (Kreis Ravensburg) von Haus zu Haus. Das taten schon die Menschen im Haistergau vor hunderten von Jahren. Die Musiker erwecken den sogenannten Klöpfer-Brauch zum Leben.
Oberschwäbischer Klöpfer-Brauch bringt Weihnachtsstimmung
Sie ziehen von Haus zu Haus, klopfen an die Fensterläden und überraschen die Bewohner mit einem Ständchen. Dann geben Barny Bitterwolf, Eugen Maucher und Roland Fitz alte Hirtenweisen zum Besten. Die Menschen freuen sich über den adventlichen Besuch.
Der Klöpfer-Brauch war ursprünglich ein sogenannter Heischebrauch, weiß Barny Bitterwolf, der sich seit Jahren mit der Geschichte und Tradition seiner oberschwäbischen Heimat befasst. Dabei sei es früher darum gegangen, die Not der Menschen im Winter zu lindern. Für das Vorspielen erhielten bedürftige Menschen meist Lebensmittel-Spenden. Heute gehe es beim Klöpfer-Brauch vor Weihnachten darum, die Menschen zu verbinden und alte Lieder und Instrumente am Leben zu erhalten.
Brauchtumsforscher liebt oberschwäbische Kultur
Barny Bitterwolf aus dem Heisterkirch bei Bad Waldsee spürt gerne in Vergessenheit geratene, alte schwäbischen Musikstücke und Bräuche auf. Auch eine umfassende historische Instrumenten-Sammlung hat der Brauchtumsforscher zusammengetragen. Dazu gehören Sackpfeife, Drehleier, Landsknechtstrommel, Schalmei und viele mehr.