Die Kinder- und Jugendhospizarbeit im Kreis Konstanz wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Zahlreiche Ehrenamtliche haben in den vergangenen Jahren Familien durch eine schwere Zeit begleitet, aktuell sind es 45 Ehrenamtliche. In ihrem Fokus: Nicht nur die schwerkranken Kinder, sondern auch deren Geschwister. Eine Ausstellung mit Fotos der Geschwisterkinder und deren Blick auf das Familienleben ist ab Dienstag in Konstanz zu sehen. Die Kinder haben mit der Kamera festgehalten, was sie in ihrer Lebenssituation besonders bewegt, sagt Simon Diefenbach vom Hospizverein Konstanz.
Angefangen hat die Kinder- und Jugendhospizarbeit im Landkreis Konstanz vor 20 Jahren damit, Kinder und Jugendliche in ihrer Trauer um verstorbene Familienmitglieder zu begleiten. Dann kam die Betreuung schwerkranker Kinder dazu. Mittlerweile kümmern sich die Ehrenamtlichen vor allem um gesunde Geschwisterkinder, die einen schwerkranken Bruder oder eine erkrankte Schwester zu Hause haben.
Gesunde Kinder geraten oft in den Hintergrund
Die gesunden Geschwisterkinder stünden meist im Hintergrund und sorgten trotzdem oft dafür, dass der Familienalltag einigermaßen weiterlaufe, sagt Alexandra Maigler, psychosoziale Fachkraft in der Kinder- und Jugendhospizarbeit Konstanz. Die Kinder litten wie die gesamte Familie unter der Situation.
Zum Tag der Kinderhospizarbeit Den Weg gemeinsam gehen
Etwa 5.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland sterben jedes Jahr an einer lebensverkürzenden Erkrankung. Ihren Weg begleiten Mitarbeiter:innen wie Franziska Eckensberger vom Kinderhospiz in Stuttgart. Sie hat ihre Erfahrungen mit Herzenssache geteilt.
Fotoausstellung "UnSichtbar" über Familienleben mit kranken Geschwistern
Die Ausstellung mit Fotos vom Familienleben betroffener Kinder zeigt diesen Alltag, die Bilder sind ab Dienstag im Kulturzentrum am Münster zu sehen. "UnSichtbar" ist ein Fotoprojekt der Münchner Fotografin Nanni Schiffl-Deiler. Das Besondere an den Fotos: Die gesunden und teils auch kranken Kinder standen selbst hinter der Kamera. Sie dokumentierten ihr Leben, das so plötzlich aus der Bahn geriet, auf bewegende Weise, sagt Simon Diefenbach, Vorstand Hospizverein Konstanz. Die meisten Fotografinnen und Fotografen seien noch unter zehn Jahre alt.
Die aktuelle Arbeit des Hospizvereins zeige: Nicht immer geht es um sterbende Kinder, so Alexandra Maigler. Die Arbeit der Fachkräfte und Ehrenamtlichen sei auch voller Hoffnung. Künftig will sich der Hospizverein verstärkt um Kinder kümmern, die mit einem erkrankten Elternteil zusammenleben.