Die Voraussetzung für die Schließung von Bädern ist laut Gemeinderatsbeschluss, dass Russland kein Gas oder Gas in geringerer Menge als zugesagt liefert. Von einer Schließung betroffen wären das Hallenbad am Seerhein sowie die Bodensee-Therme Konstanz inklusive Sauna. Sollten die Gaslieferungen so erfolgen, dass Speicher vollständig gefüllt werden können, bleiben alle Einrichtungen geöffnet.
Der Zeitpunkt einer Entscheidung über mögliche Bäderschließungen blieb allerdings offen: In einer ersten Beschlussvorlage des Gemeinderats stand, dass die Entscheidung bis zum 31. Juli fallen solle. Dieses Datum wurde allerdings im Laufe der Sitzung aus dem Beschluss gestrichen. Die Bäderverwaltung benötige mehr Vorlaufzeit, um zu reagieren, hieß es. Außerdem müsste auch gewährleistet werden, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter sinnvoll beschäftigt werden, sollten die Bäder schließen.
Das erst in diesem Frühjahr nach einem Brand neu eröffnete Schwaketenbad soll geöffnet bleiben. Mit den vorübergehenden Schließungen solle Gas eingespart werden, heißt es in der Sitzungsvorlage. Geschlossene Einrichtungen werden dann wieder geöffnet, wenn dauerhaft kein Gasmangel mehr besteht.
Kosten von 7.400 Euro am Tag
Die Bäder zu schließen wäre teuer. Denn zum einen müssten die Mitarbeiter weiterbezahlt werden, zum anderen müssten im Thermalbad eine Mindesttemperatur und rund 60 Prozent Luftfeuchte beibehalten werden, um Schäden am Bau und an der Technik zu verhindern. Hinzu kämen Einnahmeverluste durch fehlende Eintrittsgelder.
Laut Sitzungsvorlage für den Gemeinderat würde so allein die Schließung des Thermalbads samt Sauna ab August bis Ende des Jahres rund 1,13 Millionen Euro kosten. Pro Tag wären das rund 7.400 Euro. Die Kosten müsste die Stadt Konstanz bezahlen.
Bäder werden hauptsächlich mit Erdgas geheizt
Die Wärmeerzeugung in der Bodensee-Therme, dem Schwaketenbad und im Hallenbad am Seerhein erfolgt laut Sitzungsvorlage vor allem über Erdgas. Insgesamt seien die drei Bäder damit für rund ein Prozent des Gasabsatzes der Stadtwerke Konstanz verantwortlich, heißt es weiter. Sollte sich der Gemeinderat für eine vorübergehende Schließung der Bodensee-Therme und des Hallenbads am Seerhein entscheiden, sollen die beiden Bäder erst wieder geöffnet werden, wenn dauerhaft keine Gasmangellage mehr bestehe.
Benachbarte Thermen am Bodensee planten bisher nicht zu schließen, hieß es. Darum werde befürchtet, dass Mitarbeiter dorthin abwandern könnten.