Weil sie ihren Ex-Partner im Streit getötet haben soll, steht eine 45-Jährige seit Dienstag vor dem Landgericht Konstanz. Die Tat geschah im April in einem Haus in der Altstadt von Radolfzell (Kreis Konstanz). Laut Staatsanwaltschaft soll die Frau den 50-Jährigen dort mit vier Messerstichen in den Rücken getötet haben. Ihr wird heimtückischer Mord vorgeworfen.
Vor Gericht zeigte die Angeklagte zu Prozessbeginn Reue. Sie habe nicht wahrhaben wollen, dass ihr Ex-Partner tot sei. An die Geschehnisse könne sie sich kaum erinnern. Die 45-Jährige war zum Zeitpunkt der Tat hochgradig drogen- und alkoholabhängig.
Laut Staatsanwaltschaft kannten sich die Angeklagte und ihr Opfer aus der Alkohol- und Drogenszene von Radolfzell. Die Angeklagte soll gleichzeitig mehrere Beziehungen zu mindestens drei Männern gehabt haben, darunter auch zu dem Getöteten. Die Männer wussten voneinander. Immer wieder war Eifersucht ein Thema. Es kam regelmäßig zu Streit.
Getöteter erhielt Platzverweis einen Tag vor der Tat
Laut Anklage kam es auch in der Nacht vor der Tat zu einem Streit im Haus, in dem die Angeklagte wohnte. Nachbarn riefen die Polizei. Die Polizeibeamten stellten zwei Männern einen Platzverweis aus. Auf Bitte der Angeklagten kam einer von ihnen einen Tag später doch wieder in ihre Wohnung. Dort soll sie ihn erstochen haben. Der zweifache Vater wurde laut Anklage mit einem Küchenmesser getötet. Die Frau erzählte einem Arbeitskollegen davon, der informierte die Polizei. Sie wurde noch am Tatort festgenommen.
Inwiefern die Frau wegen Alkoholkonsums schuldunfähig ist, soll ein Sachverständiger klären. Es sind noch vier weitere Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte im November fallen.