12. April 1945

Bombenangriff vor 80 Jahren tötete dutzende Menschen in Biberach

Stand

Von Autor/in Johannes Riedel

Am Vormittag des 12. April 1945 fallen rund 60 Fliegerbomben auf die östliche Innstadt Biberachs. 55 Menschen sterben, fast 80 Häuser werden zerstört oder beschädigt.

Am Sonntag jährt sich der Bombenabwurf auf Biberach an der Riß zum 80. Mal, dem 55 Menschen zum Opfer fielen. Bei dem Bombardement am 12. April 1945 wurden 14 weitere Menschen verletzt, fünf weitere Menschen blieben vermisst. 37 Häuser der östlichen Innenstadt wurden zerstört, 39 weitere beschädigt.

Um 10:16 Uhr sei die Uhr der Stadtpfarrkirche an jenem Donnerstag wegen der Erschütterungen stehengeblieben, berichteten Zeitzeugen. Gut zehn Minuten habe das Bombardement gedauert. Etwas mehr als 60 Bomben sollen es gewesen sein - abgeworfen von sieben amerikanischen Bombern, wie neuere Forschungen belegen.

Biberach war kein strategisches Ziel

Der Angriff traf die Biberacherinnen und Biberacher überraschend. Denn in der Stadt waren noch keine großen Unternehmen ansässig. Lediglich die Bahnlinie Ulm-Friedrichshafen war in den Vormonaten aus der Luft beschossen worden. Man habe sich außerdem an hunderte überfliegende Jagdbomber der Alliierten gewöhnt, die in den Wochen und Monaten zuvor mit den Zielen Augsburg und München über Biberach flogen.

Luftangriff galt Kempten und Kaufbeuren

Ein eindrücklicher Bericht der Gesellschaft für Heimatforschung, der zum 40. Jahrestag des Bombardements 1985 erschienen ist, schildert die Ereignisse in Biberach in den letzten Kriegswochen. Historiker sind sich sicher, dass der Angriff auf Biberach kurz vor Kriegsende ein "tragischer Irrtum" war: Das eigentliche Ziel der Bomber sei Kempten gewesen, ihr Ausweichziel Kaufbeuren. Wegen des schlechten Wetters über Kempten konnten die Bomberpiloten die Stadt nicht anvisieren.

Diese Zeugnisse sind eine Mahnung und Erinnerung an die Grässlichkeiten des Krieges.

Not und Elend im beschaulichen Biberach

Stattdessen warfen sie ihre tödliche Fracht über Biberach ab - im Glauben, es handele sich um das 67 Kilometer Luftlinie entfernte Kaufbeuren. "Auch hier, im beschaulichen Biberach, war der Krieg, auch hier sind Menschen gestorben oder haben um ihr Leben gefürchtet und auch hier verloren Menschen ihr Hab und Gut", so Oberbürgermeister Norbert Zeidler.

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