Die Bewohner der Exklave Büsingen sind wirtschaftlich der Schweiz angeschlossen, die Kinder gehen auf Schweizer Schulen, der Alltag wird von der Schweiz bestimmt. Sie fühlen sich auch als Schweizer, nur die Steuern müssen die Büsinger in Deutschland entrichten. Das gefällt ihnen nicht, denn in der Schweiz würden sie deutlich weniger zahlen. Viele Büsinger ziehen auch deshalb weg.
In der Geschichte wollte sich die ganze Exklave schon mehrfach der Schweiz anschließen. Junge Büsinger ziehen weg, um in der Schweiz zu leben. Doch einer ist wiedergekommen. Rainer Krauses Sohn Markus wollte wieder in Büsingen leben und zog von Schaffhausen mit der ganzen Familie zurück in die kleine Exklave. Seine Motivation: "En Büesinger blibt en Büesinger."
Jahrhunderte alte Geschichte der Exklave
Die Gemeinde Büsingen wurde im 17. Jahrhundert nach großen Streitigkeiten vom damals katholischen Vorderösterreich gegen die Schaffhauser verteidigt. Wer sich dafür interessiert, wie es zu dem Konstrukt der Exklave innerhalb gekommen ist, erfährt die ganze Geschichte um den Vogt von Büsingen, Eberhard Im Thurn, auf den Informationstafeln des Exklavenweges.
Kuriose Grenzverläufe
Büsingen gehört heute zu Baden-Württemberg. Die kleine Gemeinde versuchte zweimal schweizerisch zu werden, aber ohne Erfolg. Und so gibt es weiterhin kuriose Grenzverläufe wie zum Beispiel im Restaurant Waldheim. Dort zieht sich die Grenze mitten durch die Gartenwirtschaft. Aber alles kein Problem, den Ausweis muss man beim Grenzübertritt ohnehin nicht zeigen. Es reicht, wenn die Büsinger regelmäßig ihre deutschen Steuern zahlen.