Wildblumen wachsen an einer Straßen-Baustelle (Symbolfoto).

Grenzüberschreitendes Klimaschutz-Projekt

Mehr Grünflächen für weniger Hitze in Kommunen am Bodensee

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AUTOR/IN
Rebecca Lüer
SWR-Redakteurin und Studioleiterin Rebecca Lüer Autorin Bild

Mehr Grünflächen regulieren bei Hitzeperioden die Temperatur. Die Bodensee-Stiftung bietet Kommunen in einem mehrjährigen Projekt Unterstützung im Kampf gegen den Klimawandel.

In Städten und Gemeinden steigern mehr Grünflächen nicht nur die Lebensqualität, sondern können bei Hitzeperioden auch die Temperatur herunter regulieren. Die Bodensee-Stiftung mit Sitz in Radolfzell bietet Kommunen darum federführend zusammen mit anderen Partnern in einem mehrjährigen Projekt namens "Zukunftsgrün" Ideen und Unterstützung an. So sollen Kommunen rund um den Bodensee für den Klimawandel besser gewappnet werden.

Ergebnisse von "Zukunftsgrün"-Projekt sollen Kommunen zugute kommen

Welchen Stellenwert haben begrünte Dächer und Pflanzen an Fassaden? Wie wichtig sind Stadtbäume? Diese Fragen für den Klimaschutz sollen mit "Zukunftsgrün" geklärt werden. Forschende und Naturschützer wollen gemeinsam mit interessierten Gemeinden grenzüberschreitend bis Ende 2026 erproben, inwieweit mehr Grünflächen Kommunen widerstandsfähiger machen: gegen große Hitze, aber auch zum Beispiel gegen Starkregen.

Zum Auftakt des Projekts können Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen Mitte September an einer länderübergreifenden Exkursion rund um den Bodensee teilnehmen, bei der positive Beispiele vorgestellt werden.

Weiterbildung auch für Bauherren, Gärtner und Bauhof-Mitarbeitende

Auch Bauherren, Landschaftsgärtnerinnen oder Bauhof-Mitarbeitende können sich informieren und weiterbilden, etwa im September bei einem "Gärtner-Kollektiv" in Sonthofen im Allgäu oder im Oktober bei einem Kongress zu klimaeffizientem Bauen in Bregenz. Bürgerinnen und Bürger können sich als "Blühbotschafter"einbringen und Fortbildungen in Sachen Klimaschutz machen.

Fördergelder für Kommunen für Grün statt Asphalt


Das baden-württembergische Verkehrsministerium fördert nach eigenen Angaben Maßnahmen für Klimaschutz in Städten. So können Kommunen vom Land Geld bekommen, wenn sie zum Beispiel Trinkbrunnen oder Wasserelemente in der Ortsmitte bauen oder Fahrspuren und Parkplätze in Grünflächen umwandeln und dort Bäume pflanzen.

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