In der Region Bodensee-Oberschwaben sind in den vergangenen Wochen in landwirtschaftlichen Betrieben Fälle der Blauzungenkrankheit aufgetreten. Sie betrifft vor allem Rinder und Schafe - für den Menschen ist das Virus nicht gefährlich.
Fallzahlen laut Behörden steigend
Im Kreis Ravensburg gab es Ende vergangener Woche 25 Fälle: Mehrere Rinder, Schafe und ein Alpaka haben sich dort bislang mit der Blauzungenkrankheit infiziert, teilte das Veterinäramt mit. Auch in den Kreisen Konstanz, Biberach und im Bodenseekreis gab es Fälle. Fast alle Veterinärämter gehen von einer steigenden Tendenz aus, hieß es auf SWR-Anfrage.
Weitere Fälle im Land registriert Blauzungenkrankheit in BW: Immer mehr betroffene Betriebe
Die Blauzungenkrankheit breitet sich in Baden-Württemberg weiter aus. In den meisten Regionen des Landes wurden mittlerweile Fälle registriert.
Blauzungenkrankheit: Bei wärmeren Termperaturen mehr Übertragung durch Mücken
Die Blauzungenkrankheit wird von Stechmücken übertragen. Je mehr es von ihnen gibt, desto häufiger wird das Virus also übertragen, so Alexander Keller, stellvertretender Vorsitzender des Bauernverbands Biberach-Sigmaringen im Gespräch mit dem SWR. Doch selbst wenn die Fallzahl über den Winter sinkt: Im Frühjahr würde es dann wieder losgehen, sagt Keller. Die einzige langfristige Lösung sei es deswegen, Rinder, Ziegen und Schafe impfen zu lassen.
Tierseuche breitet sich weiter aus Blauzungenkrankheit: Landwirtschaftsminister Özdemir ruft zur Impfung auf
Das Blauzungenvirus breitet sich mit rasanter Geschwindigkeit in ganz Deutschland aus. Allein in Baden-Württemberg sind mittlerweile fast 100 Betriebe betroffen.
Die Blauzungenkrankheit führt zu Entzündungen der Maul- und Nasenschleimhäute, der Klauen und der Euter. Bei Schafen verliefen die Infektionen schwerer als bei Rindern: Rund ein Viertel der erkrankten Tiere sterbe, so das Veterinäramt in Konstanz. Bei Rindern gebe es deutlich weniger Todesfälle.
Keine Übertragung des Virus über Lebensmittel
Mit der Blauzungenkrankheit können sich vor allem Rinder, Schafe und Ziegen infizieren. Für den Menschen ist das Virus nicht gefährlich. Auch über Lebensmittel finde keine Übertragung auf den Menschen statt, heißt es vom Landratsamt Sigmaringen. Fleisch- und Milchprodukte könnten bedenkenlos verzehrt werden.