Dunst über Stuttgart nach Silvesterfeuerwerk (Foto: SWR, Christoph Schöneberger)

Zeitweise deutlich erhöhte Messwerte

Feuerwerk an Silvester verursacht viel Feinstaub in BW

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Das Feuerwerk der Silvesternacht hat nicht nur für buntes Lichtspektakel gesorgt, sondern auch für schlechte Luft. Die Feinstaubbelastung stieg an vielen Orten zeitweise stark an.

Die Feinstaubwerte sind durch das Feuerwerk zum Jahreswechsel um Mitternacht an vielen Orten deutlich angestiegen. Das geht aus Daten der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) hervor.

Grenzwert in Friedrichshafen nur knapp eingehalten

In Friedrichshafen am Bodensee etwa betrug die Feinstaubbelastung (Partikelgröße PM10) am Sonntagmorgen im Mittel der vergangenen 24 Stunden noch rund 49 Mikrogramm pro Kubikmeter - und lag damit nur knapp unter dem Grenzwert zum Schutz der Gesundheit von 50. Am Silvesterabend hatte die Feinstaubbelastung in der Stadt am Bodensee zeitweise sogar über dem Wert von 100 gelegen.

Am Stuttgarter Hauptbahnhof (Messstation Arnulf-Klett-Platz) betrug der Feinstaubwert der vergangenen 24 Stunden am Sonntagmorgen im Mittel 37 Mikrogramm pro Kubikmeter - auch Konstanz (35) und Tübingen (28,6) wiesen im Vergleich zu den Vortagen eine deutlich erhöhte Feinstaubbelastung auf. In Stuttgart und Konstanz hatte die Belastung der Luft mit Feinstaub in der Silvesternacht zeitweise ebenfalls über dem Wert von 100 gelegen, in Tübingen nur knapp darunter. Ausschlaggebend für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sind die Tageswerte.

Großteil des Feinstaubs wird an Silvester freigesetzt

Die Deutsche Umwelthilfe zieht nach eigenen Angaben eine bittere Bilanz. Das Feuerwerk habe nach zwei Jahren Corona-Einschränkung noch dramatischere Folgen gehabt als zuvor befürchtet, beklagte der Verein. Das gelte für die Feinstaubbelastung ebenso wie für viele, teils schwere Verletzungen. Die Belastungen für die Umwelt durch den mit Rückständen verunreinigten Müll seien enorm, hieß es weiter.

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Feinstaub gilt als gesundheitsgefährdend und schlecht für die Umwelt. Rund 2.050 Tonnen Feinstaub werden nach Angaben des Umweltbundesamts in Deutschland jährlich durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt - der größte Teil davon in der Silvesternacht. Das Einatmen von Feinstaub gefährde die Gesundheit und beeinträchtige beispielsweise die Atemwege.

Die Luft war zum Jahreswechsel vielerorts nicht nur belastet von Feinstaub, sondern auch ungewöhnlich warm. Beinahe frühlingshafte Temperaturen sorgten für den bisher wärmsten Silvestertag in Baden-Württemberg.

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