Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Akktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: Getty Images, Montage: SWR)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW:  Freitag, 26. März 2021

Stand

Das war der Freitag in Baden-Württemberg

Wie sich Schnelltest-Zentren im Land organisieren

21:33 Uhr

Wenn in naher Zukunft alle 1,5 Millionen Schüler und Schülerinnen in Baden-Württemberg zweimal pro Woche auf Corona getestet werden sollen, dann werden allein für sie wöchentlich drei Millionen Tests benötigt. Aktuell gibt es schon Corona-Schnelltests - ein Testangebot kommt von einem studentischen Team aus Karlsruhe:

Trotz Corona: Baumaschinenkonzern Zeppelin mit stabilem Ergebnis

21:04 Uhr

Der Baumaschinen-Händler und Anlagenbauer Zeppelin mit Sitz in Friedrichshafen hat trotz der Corona-Pandemie seinen Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr nahezu stabil gehalten.

Vorerst keine strengeren Maßnahmen in Stuttgart

20:26 Uhr

Obwohl die Landeshauptstadt Stuttgart an drei aufeinander folgenden Tagen den 100er-Inzidenzwert überschreitet, werden vorerst keine strengeren Corona-Regeln gemäß der sogenannten Notbremse veranlasst. "Um tragfähige Maßnahmen für die Landeshauptstadt anordnen zu können, verzichtet die Stadt zunächst darauf, per Allgemeinverfügung Einschränkungen für den Einzelhandel, Museen, Sportanlagen oder auch Anbieter körpernaher Dienstleistungen unmittelbar in Kraft zu setzen", heißt es in einer Mitteilung der Stadt von Freitagabend. Als Gründe dafür nennt Stuttgarts Ordnungsbürgermeister Clemens Maier, dass es in den nächsten Tagen neue landesweite Regeln geben werde. "Wir wollen die neue Rechtsverordnung abwarten, um nicht binnen kürzester Zeit anderslautende Maßnahmen für Stuttgart verhängen zu müssen. Das sorgt nur für Verwirrung", so Maier. Am Freitag lag die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Stuttgart bei 102,7.

Immer noch wenige positive Schnelltests

20:18 Uhr

Schnelltests nehmen im Südwesten nur langsam Fahrt auf. Das ergibt eine SWR-Datenanalyse. In Baden-Württemberg gehen demnach nur 6,9 Prozent der registrierten Infektionsfälle auf einen positiven Schnelltest zurück.

Land will Luca-App nun landesweit einsetzen

19:32 Uhr

Zur Kontaktverfolgung bei Corona-Infektionen will Baden-Württemberg nun landesweit auf die Luca-App setzen. Man habe - wie andere Bundesländer auch - Lizenzen für den flächendeckenden Einsatz beschafft, teilte das Sozialministerium am Abend mit. Sofern das Kabinett zustimme, werde man diesen wichtigen Schritt zur Bekämpfung der Pandemie gehen. "Die App soll landesweit dabei helfen, Kontakte im Fall einer Corona-Infektion nachvollziehen zu können", betonte Sozialminister Manfred Lucha (Grüne). Die bisher betriebene "Zettelwirtschaft" etwa in Restaurants soll damit ersetzt werden. Die konkrete Umsetzung solle am Montag mit den Kommunen besprochen werden, sagte Lucha.

Grenzüberschreitende Corona-Warn-App gestartet

19:26 Uhr

Die grenzüberschreitende Corona-Warn-App ist in Betrieb. Das teilte die Waldshuter SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter mit. Mehr als ein Jahr hat es gedauert, die Corona-Warn-App der Schweiz mit der Deutschlands zu verbinden. Künftig werden die App-Nutzer automatisch gewarnt, wenn sie im jeweils anderen Land Kontakt mit einem coronainfizierten Nutzer der App hatten. Wichtig ist das vor allem für Familien und die über 60.000 Grenzgänger. Irgendwann soll dies auch wieder mehr Sicherheit für Touristen und Einkaufskunden bringen. Von Seiten der Politik war diese Verknüpfung ein Jahr lang gefordert worden. Vor allem die rechtliche Überprüfung hatte deutlich länger gedauert als erwartet.  

Landesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 121,2

18:45 Uhr

In Baden-Württemberg wurden dem Landesgesundheitsamt heute (Stand: 16 Uhr) 2.597 Corona-Neuinfektionen gemeldet (gesamt: 355.022). Am Freitag vor einer Woche waren es 1.932 Neuinfektionen. Im Wochenvergleich steigen die Fallzahlen damit um 665 Fälle. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Baden-Württemberg ist gestiegen. Aktuell liegt sie bei 121,2 (Vortag: 115,3, vergangenen Freitag: 92,2). 317 mit Covid-19 infizierte Personen werden aktuell auf Intensivstationen behandelt. Heute wurden 16 neue Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 gemeldet (gesamt für Baden-Württemberg: 8.622). Der Kreis Schwäbisch Hall hat mit einer Inzidenz von 438,1 nach wie vor mit Abstand die höchsten Fallzahlen. Darauf folgen der Hohenlohekreis mit 274,3 und der Landkreis Sigmaringen mit 227,7. Am niedrigsten liegt der Inzidenzwert mit 64,4 aktuell im Landkreis Böblingen.

Land will Treffen von zwei Haushalten über Ostern erlauben

18:15 Uhr

Die Landesregierung will über die Ostertage die Regeln für private Zusammenkünfte in Gebieten mit höherer Inzidenz lockern. Treffen von zwei Haushalten mit bis zu fünf Personen sollen die kommenden Tage auch in Gegenden mit mehr als 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner erlaubt sein, wie ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mitteilte. Kinder bis 14 Jahre werden dabei nicht mitgezählt. Für Hochinzidenzregionen wie Schwäbisch Hall würden strengere Regeln gelten. Der Kreis Schwäbisch Hall hat mit einer Inzidenz von 438,1 (Stand: Freitag) nach wie vor mit Abstand die höchsten Fallzahlen.

Corona-Pilotprojekt in Tübingen kann weiterlaufen

18:10 Uhr

Der Tübinger Modellversuch mit Corona-Schnelltests kann weitergehen. Das Sozialministerium hat der von der Stadt beantragten Verlängerung bis zum 18. April zugestimmt, wie es am Freitag mitteilte. Es gebe bisher keine Anzeichen, dass die kontrollierten Öffnungen zu einem Anstieg der Infektionen in der Stadt geführt hätten, hieß es zur Begründung. Die Positivrate der Schnelltests sei mit 1:1.000 sehr konstant, das von der Stadt aufgebaute System regelmäßiger Testungen in Betrieben, Schulen, Kitas und das leistungsfähige Netz von Teststationen funktionierten. Die sogenannte Inzidenz liege seit mehreren Wochen unter 35.

Niedrige Hürden für Grenzpendler gefordert

17:22 Uhr

Nach der Einstufung Frankreichs als Hochinzidenzgebiet ab Sonntag pochen Straßburg und die Grenzstadt Kehl (Ortenaukreis) auf möglichst geringe Einschränkungen für Pendler und Familien auf beiden Seiten des Rheins. So müsse die Tram zwischen beiden Städten dennoch weiter verkehren, erklärten Straßburgs Oberbürgermeisterin Jeanne Barseghian und der Kehler Oberbürgermeister Toni Vetrano am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung. Im Falle intensiver Grenzkontrollen müssten Autos und Lastwagen auf getrennten Spuren fahren, um lange Wartezeiten für Pendler zu vermeiden, so die Stadtoberhäupter.

Bundesverfassungsgericht stoppt vorläufig Gesetzes-Unterzeichnung zum Corona-Hilfsfonds

17:11 Uhr

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) darf das Ratifizierungsgesetz über den gemeinsamen EU-Fonds zur Bekämpfung der Pandemie-Folgen vorerst nicht unterzeichnen. Der gemeinsame EU-Corona-Hilfsfonds hat in Deutschland zwar alle parlamentarischen Hürden genommen, die Unterzeichnung des Gesetzes wurde aber vorläufig vom Bundesverfassungsgericht gestoppt. Nach dem Bundestag votierte am Freitag zunächst auch der Bundesrat für die Vorlage. Kurz darauf entschied das Bundesverfassungsgericht, dass Bundespräsident Steinmeier das Gesetz nicht ausfertigen dürfe. Grund ist eine mit einem Eilantrag verbundene Verfassungsbeschwerde gegen den enthaltenen 750 Milliarden Euro schweren Corona-Wiederaufbaufonds, die ein Bündnis um den früheren AfD-Chef Bernd Lucke kurz zuvor eingereicht hatte. Über den Eilantrag muss das Bundesverfassungsgericht erst noch entscheiden.

Bundeswehr beendet Corona-Hilfseinsatz in Portugal

16:55 Uhr

Die Bundeswehr hat ihren Corona-Hilfseinsatz in Portugal beendet, da die Sieben-Tage-Inzidenz dort inzwischen auf ein mit Deutschland vergleichbares Maß gesunken ist. Rund 30 Soldatinnen und Soldaten des Sanitätsregiments 3 aus Dornstadt bei Ulm (Alb-Donau-Kreis) sind am Freitag am Flughafen in Stuttgart angekommen. Sie hatten zuletzt in einem Krankenhaus in Lissabon auf einer Intensivstation bei der Behandlung von Covid-19-Patienten geholfen, wie ein Sprecher der Bundeswehr mitteilte. Vor rund einem Monat waren die Angehörigen des Sanitätsregiments "Alb Donau" der Rommel-Kaserne in Dornstadt von Stuttgart aus zu ihrem Hilfseinsatz gestartet.

Gericht hält Corona-Zuschuss für verfassungswidrig

15:57 Uhr

Der von der Bundesregierung geplante Corona-Zuschuss von 150 Euro für Empfänger von Grundsicherung ist aus Sicht des Sozialgerichts Karlsruhe zu gering und verfassungswidrig. Den Zuschuss sollen Erwachsene bekommen, die im Mai 2021 einen Anspruch auf Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld haben. Das Existenzminimum von Arbeitsuchenden für Januar bis April dürfe nicht erst im Mai gedeckt werden. Auch seien Anforderungen an das Verfahren zur Ermittlung der Höhe existenzsichernder Leistungen nicht erfüllt worden, rügte das Gericht in einer Mitteilung von heute. Nötig sei eine Erhöhung des Regelsatzes um etwa 100 Euro für jeden Pandemiemonat. Damit hatte eine alleinerziehende Mutter aus dem Kreis Rastatt mit ihrem Eilantrag Erfolg.

Forscher für Impf-Priorisierung von OP-Kandidaten

14:12 Uhr

Impfungen gegen Covid-19 vor dringenden, aber planbaren Operationen senken spürbar das Sterberisiko. Zu diesem Ergebnis ist ein Forschungsnetzwerk gekommen, an dem auch Vertreter der Uniklinik Tübingen beteiligt sind. Demzufolge steckt sich weltweit rund jeder hundertste Patient bei oder nach einer Operation mit Covid-19 an, was gerade für die geschwächten Patienten besonders gefährlich sei. Das Forschungsnetzwerk spricht sich deshalb dafür aus, Menschen mit bevorstehenden Operationen auf der Impfliste weiter nach oben zu setzen.

Innenminister Strobl fordert "kurzen, allumfassenden Lockdown"

14:02 Uhr

Wegen der steigenden Corona-Neuinfektionen und fehlenden Gegenmaßnahmen nach der Rücknahme der sogenannten Osterruhe hat Innenminister Thomas Strobl (CDU) ein sofortiges entschiedenes Eingreifen gefordert. "Wir bräuchten in Wahrheit jetzt sofort einen kurzen, allumfassenden Lockdown, um die rasante Ausbreitung der Mutante B.1.1.7 zu stoppen", wurde er von der "Stuttgarter Zeitung" heute in deren Online-Ausgabe zitiert. Physisch in ihren Betrieben anwesend wären in dieser Zeit nur Angestellte, die zwingend dort sein müssten oder kritische Infrastrukturen betreuten. Strobl sprach von einer "verschärften" Homeoffice-Praxis. In den Schulen stünden ohnehin Osterferien an. Strobl hatte schon im Herbst einen ähnlichen Vorschlag gemacht. Er wurde aber nicht umgesetzt. "Wir können diesen Fehler jetzt wiederholen: Freilich dauert es dann halt länger und wird noch schlimmer", sagte der CDU-Landeschef dem Bericht zufolge weiter.

Mehrere Konzerne weiten Corona-Testangebot aus

13:58 Uhr

Mehrere Unternehmen in Baden-Württemberg weiten das Corona-Testangebot für ihre Mitarbeiter aus. Der Autobauer Daimler und der Sportwagenhersteller Porsche kündigten an, den eigenen Beschäftigten, die nicht komplett aus dem Homeoffice heraus arbeiten, künftig jeweils zwei Corona-Selbsttests pro Woche zur Verfügung stellen zu wollen. Der Technologiekonzern Bosch teilte auf Anfrage mit, seinen Mitarbeitern an deutschen Standorten mindestens einen Selbsttest pro Woche bereitzustellen, je nach lokaler Situation aber auch mehr - bis hin zu täglichen Tests. Beim Softwarehersteller SAP werden am Stammsitz in Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) nach Angaben eines Sprechers seit Monaten denjenigen Mitarbeitern Schnelltests angeboten, die etwa bei Präsenz-Meetings auf Kollegen oder Gesprächspartner treffen. Hier werden die Abstriche nicht von den Mitarbeitern selbst, sondern von Profis durchgeführt.

Höhere Sterblichkeit für sozial schwache Menschen

13:55 Uhr

Arme Menschen haben ein deutlich höheres Risiko an Covid-19 zu sterben - das belegt ein Datenblatt des Robert-Koch-Instituts (RKI) während der zweiten Infektionswelle. Nach Angaben des RKI lag die Covid-19-Sterblichkeit im Dezember und Januar in sozial stark benachteiligten Regionen um rund 50 bis 70 Prozent höher als in Regionen mit geringer sozialer Benachteiligung. Einkommensschwache Familien seien einem deutlich höheren Infektionsrisiko ausgesetzt, sagt Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK. "Für Menschen, die beengt wohnen, (...) die keine Möglichkeit haben, mit dem eigenen Pkw zu fahren, die auch in Jobs arbeiten, wo eben kein Abstand möglich ist, die viel Kontakt zu anderen haben", sei das so. Entsprechend seien sozial stark benachteiligte Regionen oder Stadtbezirke stärker von der Corona-Pandemie betroffen als wohlhabende Wohngegenden mit ausreichend Grünflächen, so VDK-Präsidentin Bentele.

Ostalbkreis will Corona-Modellregion werden

13:37 Uhr

Der Ostalbkreis will mit seinen 42 Kommunen Corona-Modellregion für Baden-Württemberg werden. Das könnte laut Landrat Joachim Bläse (CDU) mit flächendeckenden Tests gelingen:

Modegeschäft verkauft Nudeln und Klopapier

13:35 Uhr

Ein Modegeschäft in Hüttlingen (Ostalbkreis) öffnet trotz Lockdown wieder ganz normal. Es bietet zwischen Bekleidung auch Nudeln, Klopapier und Hygieneartikel an. Der Inhaber sagte der "Schwäbischen Post", er kämpfe ums Überleben. Die Aktion ist mit der Stadtverwaltung abgestimmt. Shoppen ohne Termin sei in seinem Geschäft wieder möglich.

Tausende Dosen noch nicht verimpft

13:22 Uhr

Von den über zwei Millionen nach Baden-Württemberg gelieferten Impfdosen sind 500.000 noch nicht verabreicht worden. "Die liegen aber nicht nur so rum, sondern sind verplant und mit Terminen verknüpft", erläuterte ein Sprecher des Sozialministeriums am Freitag in Stuttgart. Zudem gingen die Zahlen der Geimpften in den Kliniken häufig mit Verzögerung in die Statistik ein. Es gelte noch immer: "Die Nachfrage ist höher als das Angebot." Deshalb werde jeglicher Impfstoff, den das Land bekommt, unverzüglich eingesetzt. Zuvor hatte der SWR unter Berufung auf das Robert-Koch-Institut (RKI) darüber berichtet. Derzeit werden laut Ministerium täglich 35.000 Menschen geimpft. "Wenn wir genügend Impfstoff hätten, könnten wir bis zu 80.000 Impfungen pro Tag in Baden-Württemberg durchführen", sagte der Sprecher.

Modellstadt Tübingen bereitet sich auf Einkaufssamstag vor

12:32 Uhr

Nach dem Besucheransturm auf die Corona-Modellstadt will Tübingen am Samstag die Zahl auswärtiger Besucher begrenzen. Um einen Besucheransturm in Geschäften und der Außengastronomie zu verhindern, wird nach Angaben der Stadtverwaltung die Zahl der Tagestickets nach negativem Corona-Test für Auswärtige auf 3.000 begrenzt. Außerdem können sich Besucher aus anderen Landkreisen nur an drei der insgesamt neun Stationen testen lassen. Stadtverwaltung, die Pandemiebeauftragte und Händler haben im Vorfeld an Auswärtige appelliert - nicht nach Tübingen zu kommen.

CDU-Politiker Jung fordert grenzübergreifende Teststrategie mit Frankreich

12:28 Uhr

Wegen der Einstufung Frankreichs als Hochinzidenzgebiet warnt der CDU-Politiker Andreas Jung vor Grenzschließungen. Jung, der Co-Vorsitzender der Deutsch-Französischen Parlamentarierversammlung ist, sagte im SWR, es gehe darum, die Lehren aus den Problemen im vergangenen Jahr zu ziehen, als die Grenzübergange geschlossen wurden. Der Schutz vor Corona und die Durchlässigkeit der Grenzen in einer eng verflochtenen Region müssten gleichermaßen sichergestellt werden.

Kreise überrascht von Merkels Appell an Landräte: "Sehr bedauerlich"

12:24 Uhr

Nach dem Appell von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an die Kommunen zu mehr Selbstinitiative bei den Corona-Konzepten geht der baden-württembergische Landkreis mit der Regierungschefin streng ins Gericht. "Es ist bedauerlich, dass die Bundeskanzlerin den Eindruck erweckt hat, als ob testbasierte Öffnungen etwa des Einzelhandels oder der Außengastronomie in der Entscheidungskompetenz der Landrätinnen und Landräte liegen würden", sagte der Präsident des Dachverbands, der Tübinger Landrat Joachim Walter (CDU) am Freitag. Denn dies entspräche nicht der Rechtslage. In Baden-Württemberg habe das Land bislang einen einzigen Modellversuch genehmigt. Andere Überlegungen von Landkreisen, auf Kreisebene alternative Wege zu beschreiten, seien zurückgewiesen worden. Merkel hatte am Donnerstag gesagt, es sei "keinem Oberbürgermeister und keinem Landrat verwehrt, das zu tun, was in Tübingen und Rostock getan wird".

Landrat will Einreisekontrollen aus Vorarlberg

12:22 Uhr

Der Lindauer Landrat Elmar Stegmann fordert Kontrollen bei der Einreise aus Vorarlberg in den Kreis Lindau (Bayern). Hintergrund sind Corona-Ausbrüche im Vorarlberger Leiblachtal (Österreich), weshalb die dortige Landesregierung Ausreisekontrollen für die eigenen Bürger angeordnet hat. Seit Mittwoch dürfen Bürger aus dem Vorarlberger Leiblachtal nur mit einem negativen Corona-Test ausreisen. Das Leiblachtal hatte sich in Vorarlberg zum Coronavirus-Hotspot entwickelt. Die Testmöglichkeiten für die Bewohner wurden ausgebaut.

Testpflicht für Flugreisende erst ab Dienstag

12:12 Uhr

Die Testpflicht für Flugpassagiere soll erst ab der Nacht von Montag auf Dienstag gelten. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, dass die Airlines dadurch mehr Zeit kriegen sollen, sich darauf vorzubereiten. Sie dürfen dann niemanden mehr ohne negativen Corona-Test mit nach Deutschland nehmen. Ursprünglich wollte Spahn, dass die Regelung ab heute - beziehungsweise ab Sonntag - gilt.

Bundesverdienstkreuz für Einsatz gegen Corona

12:00 Uhr

Peggy Schirmer-Schmid aus Ertingen (Kreis Biberach) erhält heute von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin das Verdienstkreuz am Bande. Ihr Engagement in der Corona-Pandemie sei beispielhaft, so die Begründung. Schirmer-Schmid ist Bereitschaftsleiterin beim Deutschen Roten Kreuz in Biberach. Sie organisierte unter anderem Masken für den Corona-Hotspot Heinsberg und plante die Teststelle für Reiserückkehrer am Stuttgarter Hauptbahnhof.

Seniorenzentrum klagt vor Verfassungsgericht auf Cafeteria-Öffnung

11:57 Uhr

Ein Seniorenzentrum in Steinen (Kreis Lörrach) und ein darin lebender Bewohner wollen mit einer Verfassungsbeschwerde erreichen, dass die wegen der Pandemie geschlossene Cafeteria der Einrichtung wieder öffnen darf. Es wurde zudem ein Eilantrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung gestellt. Die vom Landratsamt Lörrach angeordnete Schließung war zuletzt vom Verwaltungsgerichtshof in Mannheim bestätigt worden. Die Einrichtung geht diesen Schritt, weil die Bewohner bereits zwei Mal gegen das Coronavirus geimpft seien. Deshalb hätten zwei namhafte Virologen baden-württembergischer Unikliniken in einer Studie für das Seniorenzentrum Steinen nur ein "äußerst geringes Restrisiko" gesehen, dass die Senioren das Virus weitergeben oder schwer erkranken.

Corona-Impfungen gehen weiter - Impfportal oft nicht zugänglich

11:38 Uhr

Ab heute sollten in Baden-Württemberg wieder Termine für Corona-Impfungen vergeben werden. Doch Impfinteressierte müssen wieder warten: Es gibt nicht genug Termine für alle Berechtigten und das Impfportal ist überlastet:

Frankreich als Hochinzidenzgebiet eingestuft

11:26 Uhr

Die Bundesregierung stuft ganz Frankreich als Corona-Hochinzidenzgebiet ein. Das hat der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian mitgeteilt. Pendler nach Deutschland müssen damit ab Montag einen negativen Coronatest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Ob PCR- oder Schnelltest steht noch nicht fest. In Frankreich liegt die Inzidenz seit Wochen deutlich über 200.

Mehr Impfstoff für Landkreise an Grenze gefordert

11:15 Uhr

Landkreise an der deutsch-schweizerischen Grenze sollen mit mehr Impfstoff versorgt werden. Das ist eine Forderung an die Landesregierung, die von Lörrachs Landrätin Marion Dammann (Freie Wähler) unterstützt wird. Angesichts stark steigender Inzidenzzahlen in den Nachbarländern müsse der Kreis beim Impfen schneller vorankommen, also mehr Impfdosen bekommen. Als Vorbild für diese Forderung steht das Bundesland Rheinland-Pfalz, wo grenznahe Kommunen bereits besser versorgt wurden. Jeder einzelne könne zur Bewältigung der Pandemie beitragen, unter anderem mit regelmäßigen Schnelltests, so Dammann. Besonders wichtig sei aber auch ein Test vor dem Ende einer angeordneten Quarantäne.

Frankreich soll Corona-Hochinzidenzgebiet werden

10:04 Uhr

Die Bundesregierung will noch am Freitag ganz Frankreich als Corona-Hochinzidenzgebiet einstufen. Bei Ein- oder Rückreise nach Deutschland müsste dann ein negativer Corona-Test vorgelegt werden. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungskreisen. Grund für die Entscheidung sei, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in Frankreich deutlich über der Schwelle von 200 liege. Die Regelung solle in der Nacht zu Montag in Kraft treten.  

Biontech testet nun auch an Kindern

9:52 Uhr

Biontech und Pfizer haben mit Studien zu Wirkung und Sicherheit ihres Corona-Impfstoffs bei Kindern bis einschließlich elf Jahren begonnen. Bisher ist das Vakzin, das das Mainzer Unternehmen zusammen mit dem US-Hersteller entwickelt hat, für Jugendliche ab 16 Jahren bedingt zugelassen. Studien für die Altersgruppe 12 bis 16 laufen bereits. Nun werden auch Kinder ab sechs Monaten in die Studien einbezogen, wie eine Biontech-Sprecherin berichtete. Auch andere Impfstoffhersteller haben bereits mit Studien an Kindern begonnen. Das gehört nach Angaben des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) zu den Auflagen der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), die an die bedingten Zulassungen für Erwachsene geknüpft sind. Üblicherweise arbeiten sich die Hersteller altersgruppenweise zu immer jüngeren Kindern vor.

Tübinger Uniklinik-Chef: "Wir brauchen keinen Dauer-Lockdown"

9:21 Uhr

Die Lage auf den Intensivstationen ist für den Ärztlichen Direktor des Universitätsklinikums Tübingen, Michael Bamberg, kein ausreichendes Argument für den Lockdown. "Zurzeit liegen bei uns vier Corona-Patienten, die beatmet werden müssen", sagte er der "Bild"-Zeitung. Fünf Erkrankte seien auf der Intensivstation. "Wir brauchen keinen Dauerlockdown. Zumindest nicht, wenn es um die Zahl der belegten Intensivbetten geht." Er halte es für besser, wenn bereits geimpfte Menschen in eine Öffnungsstrategie einbezogen würden. In anderen Regionen in Baden-Württemberg sieht es auf den Intensivstationen derzeit allerdings anders aus. Im besonders belasteten Kreis Schwäbisch Hall nimmt die Zahl von Covid-19-Patienten weiter zu. Die Intensivstation sei aktuell fast vollständig mit Covid-19-Patienten belegt, warnte die Kreisverwaltung am Donnerstag. Es seien schon geplante Eingriffe bei anderen Patienten abgesagt und verschoben worden.

Viele Argentinier wollen Curevac-Impfstoff testen

7:58 Uhr

Die dritte Testphase des Tübinger Curevac-Impfstoffs läuft nicht nur in Europa, sondern auch in Südamerika, seit dieser Woche in der argentinischen Hauptstadt Buones Aires. 9.000 Menschen sollen mitmachen - die Nachfrage bei den Argentiniern ist weitaus höher.

Ausgangssperre in Mannheim: Ruhige erste Nacht

7:10 Uhr

In Mannheim gilt seit vergangener Nacht wieder eine Ausgangssperre. Nach Angaben der Polizei gab es bei den Kontrollen nur wenige Beanstandungen, die meisten Menschen haben sich demnach an die Beschränkung gehalten. Von 21 bis 5 Uhr darf in Mannheim nur unterwegs sein, wer einen triftigen Grund hat, zum Beispiel die Arbeit oder bei einem medizinischen Notfall. Die Stadt hatte die Ausgangssperre wieder eingeführt, weil die Sieben-Tage-Inzidenz seit Mitte März bei einem Wert von über 100 lag. Aktuell liegt sie bei 167,1. Die Ausgangssperre soll bis 11. April gelten, kann bei sinkenden Neuinfektions-Zahlen aber auch früher aufgehoben werden.

Mehr Corona-Spätfolgen bei Jugendlichen erwartet

6:36 Uhr

Experten erwarten eine Zunahme der Spätfolgen durch Corona-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen. "Wir rechnen durch die Lockerungen der Maßnahmen mit mehr Betroffenen mit meist diffusen, länger anhaltenden gesundheitlichen Problemen", sagte Markus Hufnagel vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsklinik Freiburg. Die Pädiatrie sei darauf im Vergleich zur Versorgungssituation bei Erwachsenen nach überstandener Infektion noch nicht vorbereitet. Akute Corona-Infektionen laufen bei Kindern oft symptomlos ab, schwere Krankheitsverläufe sind auch noch bei Jugendlichen eher selten. Von Spätfolgen wird dennoch auch bei Minderjährigen berichtet: Diese setzten manchmal auch erst Monate nach der Corona-Infektion ein oder verschlechterten sich, schildert Hufnagel.

Politik will Grenzschließung zu Frankreich verhindern

6:31 Uhr

Die Bundesregierung erwägt, ganz Frankreich zum Hochinzidenz-Gebiet zu erklären. Laut Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bedeutet das nicht automatisch, dass die Grenzen geschlossen werden. Bereits im Februar hatten südbadische Grenzregionen wie der Ortenaukreis und der Landkreis Lörrach sogenannte Allgemeinverfügungen erlassen. Sie sollen speziell Grenzpendlern und Grenzgängern, aber auch Privatpersonen, die Angehörige besuchen, bei strengen Einreiseregeln den Grenzübertritt erleichtern. Vorgesehen ist, dass sie nur zwei Mal wöchentlich einen negativen Corona-Test nachweisen müssen. Nach der Corona-Einreiseverordnung sind eigentlich bis zu vier Tests vorgesehen. In der deutsch-französischen Parlamentarierversammlung hieß es, man werde sich zeitnah bilateral abstimmen.

Freitag, 26. März 2021

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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