Das war der Sonntag in Baden-Württemberg
Kinobetreiber fordern mit Protestaktionen Perspektiven
18:20 Uhr
Unter dem Motto "Kino leuchtet - für Dich" werden am Sonntagabend mehrere hundert Kinos in Deutschland auf besondere Weise beleuchtet. Die Kinos wollen dadurch auf ihre schwierige Situation während der Pandemie aufmerksam machen. Auch die Schauburg in Karlsruhe und das Cineplex in Baden-Baden beteiligen sich an der Aktion. Die Lichtspielhäuser werden von innen und außen angestrahlt, teilweise werden auf die Gebäude auch Videoclips projiziert.
Über 500.000 Menschen mindestens einmal geimpft
18:12 Uhr
In Baden-Württemberg haben über 500.000 Personen die erste Impf-Dosis gegen das Coronavirus erhalten. Laut aktuellen Zahlen des Landesgesundheitsamts (Stand 27.2., 23:55 Uhr) beträgt die Zahl der Erstimpfungen 507.277. Bereits zum zweiten Mal geimpft sind demnach 263.240 Personen. Im Bundesländer-Vergleich schneidet das Land nach wie vor unterdurchschnittlich ab. Mit einer Impfquote der Erstimpfung von 4,4% gemessen an der Gesamtbevölkerung liegen laut Impfdashboard des Robert-Koch-Instituts (Stand 27.2. 9:30 Uhr) nur Sachsen-Anhalt, Hessen und Brandenburg hinter Baden-Württemberg.
R-Wert landesweit bei 1,14 - Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter
17:57 Uhr
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Baden-Württemberg weiter steigend. Mit 483 bestätigten weiteren Fällen am heutigen Sonntag (Stand: 16 Uhr) sind 180 Fälle mehr den Behörden gemeldet worden, als noch am Sonntag der vergangenen Woche. Bislang sind 8.069 Patienten im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben, sechs Personen mehr als am Vortag. Der von den Behörden angegebene 7-Tages-R-Wert beträgt aktuell - und im Vergleich zum Vortag unverändert - 1,14. Ein R-Wert von 1,14 bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 114 weitere Menschen anstecken. Solange die Zahl über einen längeren Zeitraum über 1 ist, verbreitet sich das Virus in der Bevölkerung mit wachsender Geschwindigkeit, die bis zum exponentiellen Wachstum führen kann. Bei einem Wert unter 1 wird die Ausbreitung abgebremst. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohnern stieg weiter an und beträgt derzeit 51,9 (Vortag: 50,0, vergangenen Sonntag: 44,0). Mit den Landkreisen Rottweil (123,0) und Schwäbisch Hall (156,5) sind zwei Regionen über der 100er-Marke. Am Sonntag sind die Corona-Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.
Weitere Kita-Schließungen in Stuttgart
16:50 Uhr
Die Stadt Stuttgart hat vorsorglich zwei weitere Kitas wegen Corona-Infektionen schließen müssen. In den beiden Kitas wurden zwei Erzieherinnen positiv getestet. Nach Angaben der Stadt Stuttgart besteht der dringende Verdacht, dass sie sich mit der britischen Virusmutante infiziert haben. In einer Kita kam es schon zu 13 Folgefällen, in der anderen zu neun Ansteckungen. Damit sind die hochansteckenden Virusvarianten seit der ersten Februarwoche in insgesamt sechs Kitas angekommen. Auch in drei Schulen ist eine Virusmutante bei je einem Schüler festgestellt worden. In zwei Fällen haben sich die strengen Hygienevorschriften aber bewährt: Es gab keine engen Kontaktpersonen in der Schule. In der dritten Schule entfällt der Präsenzunterricht für die betroffene Klasse vorläufig.
Strobl will massenhafte Schnelltests an Grenzen zu Frankreich und Schweiz
16:07 Uhr
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) will mit Hilfe von massenhaften Tests mögliche Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich und der Schweiz vermeiden. In Briefen an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gesundheitsminister Manfred Lucha (beide Grüne), die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, schreibt Strobl: "Da wir bei den Impfungen auf absehbare Zeit nicht schnell genug vorankommen werden, möchte ich eindringlich dafür werben, durch eine umfassende Test-Strategie in den Grenzregionen die Pandemie bestmöglich einzudämmen. Der Vize-Ministerpräsident reagierte damit auf die Entscheidung der Bundesregierung vom Sonntag, die Einreise aus der französischen Region Moselle, die an Rheinland-Pfalz und das Saarland grenzt, zu erschweren. Mit Wirkung ab Dienstag wurde die Region als sogenanntes Virusvariantengebiet eingestuft.
Außenminister für Smartphone-Impfpass
15:03 Uhr
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) fordert mehr Tempo bei der Entwicklung des digitalen Impfpasses. Es müsse für alle schnellstmöglich ein Impfangebot geben, so Maas. Gleichzeitig müsse der Impfpass vorbereitet werden, damit er rechtzeitig einsatzbereit sei - möglichst schon im Sommer. Maas plädierte für einen digitalen Impfpass für das Smartphone.
SPD kritisiert Regierung für "Chaos" bei Impfreihenfolge
14:11 Uhr
Die SPD in Baden-Württemberg hat die Landesregierung für ein Hin und Her bei der Reihenfolge der Impfberechtigten kritisiert. "Man impft nicht mit Schlagzeilen. Es braucht klare Reihenfolgen und kein Prioritäten-Gezappel", so der Gesundheitsexperte der SPD-Landtagsfraktion, Rainer Hinderer. In den vergangenen Tagen sei praktisch in jedem Dokument der Landesregierung eine andere impfberechtigte Gruppen benannt worden, ohne dass die Mitarbeiter in Telefonzentren eine korrekte Auskunft darüber gehabt hätten oder die Internetplattform dazu funktioniert habe, so Hinderer. Die Landesregierung erzeuge durch ihr Vorgehen Verwirrung und Chaos.
Angriff gegen Polizisten: Ermittlungsverfahren eingeleitet
13:55 Uhr
Nachdem mehrere Hundert Menschen in Stuttgart gegen die Corona-Regeln verstoßen haben, haben die Beamten weitere Schritte angekündigt. Mehrere Menschen müssen mit Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung, Beleidigung sowie Widerstands gegen Beamte rechnen. Die Ermittler prüfen zudem den Tatbestand des Landfriedensbruchs.
Positiver Test bei Trainer des SV Sandhausen
13:38 Uhr
Interimstrainer Stefan Kulovits vom SV Sandhausen ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies wurde am Nachmittag unmittelbar vor dem Anpfiff der Begegnung in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten VfL Osnabrück bekannt. Der Österreicher befindet sich nach Club-Angaben seit Freitag in Quarantäne.
Einreiseregeln für französische Grenzregion Moselle werden verschärft
13:32 Uhr
Im Kampf gegen die Ausbreitung gefährlicher Mutationen des Coronavirus wird die Einreise aus der französischen Grenzregion Moselle nach Deutschland erschwert. Mit Wirkung ab Dienstag stufte die Bundesregierung die an das Saarland und Rheinland-Pfalz grenzende Region als "Virusvariantengebiet" ein, wie das Robert-Koch-Institut bekannt gab.
Lehrerverband schlägt freiwilliges Zusatzschuljahr vor
13:14 Uhr
Um Lerndefizite durch die Schulschließungen in der Corona-Krise auszugleichen, schlägt der Deutsche Lehrerverband ein freiwilliges Zusatzschuljahr vor. "Aber nicht komplett in allen Fächern, sondern in eigenen Lerngruppen, in denen der Stoff wiederholt wird, in dem es Defizite gibt", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Zielgruppe seien Kinder, bei denen Ferienkurse und Nachhilfe nicht weiterhelfen. Um den Zusatzunterricht für die freiwilligen Wiederholer zu organisieren, schlug Meidinger vor, Lehrkräfte aus dem Ruhestand zu reaktivieren. Außerdem sollten Teilzeitkräfte ermutigt werden, ihre Stunden aufzustocken. Die Schülerinnen und Schüler sollten zudem von ehrenamtliche Mentoren und Mentorinnen begleitet werden.
Autokorso gegen Corona-Politik in Rottweil
12:59 Uhr
Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen haben am Samstag in Rottweil demonstriert. Laut Polizei beteiligten sich etwa 140 Fahrzeuge und 220 Personen an einem Autokorso unter dem Motto "Für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit“. Die Route der Demonstration führte durch die Rottweiler Innenstadt. Der Autokorso fuhr sie zwei Mal. Den Polizeiangaben zufolge kam es nicht zu größeren Verkehrsbehinderungen, alle Auflagen wurden eingehalten. Neben mehreren Polizeistreifen waren der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt Rottweil sowie Vertreter der Versammlungsbehörde vor Ort.
Unternehmen können sich zu Aerosol-Belastung beraten lassen
12:05 Uhr
Ab März können sich Unternehmen in Baden-Württemberg über die Aerosol-Belastung in Arbeitsräumen beraten lassen. Denn virenhaltige Aerosole spielten eine ganz zentrale Rolle bei der Weiterverbreitung des Coronavirus, teilte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Sonntag mit. Um Infektionen vorzubeugen, sei eine ausreichend starke Lüftung ausschlaggebend. Das Beratungszentrum der Fraunhofer-Institute zur Aerosolvermeidung in kleinen und mittleren Unternehmen nimmt im März seine Arbeit auf und wird vom Wirtschaftsministerium gefördert.
Hunderte verstoßen in Stuttgart gegen Corona-Regeln
10:11 Uhr
Mehrere hundert meist junge Menschen haben sich gestern Abend am Stuttgarter Schlossplatz getroffen und die Corona-Regeln missachtet. Sie hielten sich laut Polizei auch nach einer Ermahnung weder an Mindestabstände noch an das Alkohol- und Ansammlungverbot, ein Großteil trug auch keine Maske. Die Beamten räumten den Platz. Es flogen Flaschen und Steine. Ein Polizist soll dabei am Helm getroffen worden sein. Er blieb aber unverletzt.
SPD schlägt "Schutzschirm" für Schüler vor
9:46 Uhr
Baden-Württembergs Ex-Kultusminister und SPD-Spitzenkandidat Andreas Stoch schlägt als Reaktion auf die großen Belastungen in der Corona-Zeit für Schülerinnen und Schüler einen "Schutzschirm" vor. "Ich habe das Gefühl, dass unsere Kinder bei dieser Krise wieder und wieder vergessen werden", sagte Stoch der Deutschen Presse-Agentur. Er legte ein Maßnahmenpaket vor, mit dem die Folgen der Krise für Schüler und Eltern abgemildert werden sollen. Als erstes gelte es zu ermitteln, wo die Schüler jeweils stehen und sie danach individuell zu fördern. Der SPD-Partei- und Fraktionschef will dafür auch mehr externe Hilfe für die Schülerinnen und Schüler organisieren. Hier sollen auch Ehrenamtliche eine Rolle spielen. Stoch will zudem den Schulen 40 Millionen Euro zur Verfügung stellen, damit sie Nachhilfe-Institutionen mit Sommerkursen beauftragen können. Auch die Schulsozialarbeit soll ausgebaut werden.
Ab 10:15 Uhr im Stream: Landeskirchen gedenken Corona-Toten
9:40 Uhr
Bei einem Trauergottesdienst in der Pforzheimer Thomaskirche gedenken die evangelischen Kirchen in Baden-Württemberg am Sonntag den Toten der Corona-Pandemie. Der Gottesdienst wird vom SWR ausgestrahlt.
Kretschmann bezeichnet Warn-App als "Krücke"
8:49 Uhr
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält die hohen Anforderungen an den Datenschutz für hinderlich im Kampf gegen die Corona-Pandemie. "Es kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, dass wir uns in einer Pandemie so einmauern beim Thema Datenschutz, dass wir lieber massiv in andere Grundrechte und die Lebensverhältnisse der Bürger eingreifen und das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung völlig unangetastet lassen", sagte der Grünen Politiker der "Welt am Sonntag". Aufgrund des Datenschutzes sei etwa die Corona-Warn-App "nur eine Krücke". In einer solch schweren Krise müsse es doch möglich sein, ein "schnelles, schlagkräftiges, umfassendes Steuerungsinstrument" zu entwickeln.
Grüne fordern Corona-Hilfen für kleinere Händler
8:02 Uhr
Die Grünen in Baden-Württemberg haben die Bundesregierung zu gezielten Corona-Hilfen auch für die Inhaber kleinerer Geschäfte aufgefordert. Bei der Mitte Februar beschlossenen Erhöhung der Neustarthilfe für Soloselbstständige seien kleine Händler durch das Raster gefallen, sagte Grünen-Landtagsfraktionschef Andreas Schwarz der Deutschen Presse-Agentur. "Hier sind Nachbesserungen nötig." Er fordert Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) auf, den fiktiven Unternehmerlohn in dem von ihm angekündigten Härtefallfonds so zu verankern, dass dieser auch bei den Inhabern kleinerer Geschäfte ankomme. Es könne nicht sein, "dass diese traditionsreichen Unternehmer, die zu lebenswerten Innenstädten beitragen, ein für alle Mal ihre Läden schließen und beim Arbeitsamt eine Nummer ziehen müssen, nur weil der Staat sie nicht auffängt", sagte der Vorsitzende der großen Koalitionsfraktion in Baden-Württemberg.
Ärzte: Ergebnisse von Schnelltests zentral sammeln
7:40 Uhr
Die Bundesärztekammer schlägt vor, auch die Ergebnisse von Corona-Schnelltests zentral durch das Robert Koch-Institut (RKI) zu erfassen. Ärztepräsident Klaus Reinhardt sagte den Funke-Zeitungen, mit der zunehmenden Bedeutung von Schnelltests im Land sollten die Ergebnisse detailliert ausgewertet werden. Das könnte ein umfassenderes Lagebild der Pandemie ermöglichen. Bislang werden nur die Ergebnisse der laborgebundenen PCR-Tests an das RKI gemeldet.
Infektionen in Deutschland steigen weiter leicht an
7:06 Uhr
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben 7.890 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Das sind rund 200 Fälle mehr als heute vor einer Woche. Laut Robert Koch-Institut wurden zudem 157 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gemeldet. Die Sieben-Inzidenz liegt laut RKI mit 63,8 auf dem gleichen Niveau wie gestern.
Kretschmann: Nicht so streng bei Impfreihenfolge
7:05 Uhr
Die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Bayern, Winfried Kretschmann (Grüne) und Markus Söder (CSU), sind für mehr Pragmatismus bei der Impfreihenfolge. Man könne es sich nicht leisten, dass Impfstoff herumstehe, weil manche Berechtigten ihn ablehnten, sagte Kretschmann der "Welt am Sonntag". In diesen Fällen müsse man auch Menschen impfen, die nach der Priorisierung noch nicht an der Reihe seien, so Kretschmann. Söder will den Impfstoff von Astrazeneca für alle frei geben, die ihn wollen. Laut Gesundheitsministerium sind von den 1,4 Millionen Astrazeneca-Impfdosen erst 15 Prozent genutzt worden.
Kommunen fordern "Corona-Notbremse"
7:03 Uhr
Vor dem nächsten Bund-Länder-Treffen am kommenden Mittwoch fordern die Kommunen eine "Corona-Notbremse". Bei dramatischen Entwicklungen der Corona-Pandemie müssten Öffnungen auch wieder rückgängig gemacht werden können, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg. Außerdem sagte Landsberg gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio, dass Bevölkerung und Wirtschaft Klarheit darüber bräuchten, was wann unter welchen Bedingungen geöffnet werden könne. Das Land könne "nicht auf Dauer lahmgelegt werden".