Das war der Sonntag in Baden-Württemberg
Städtetag: Gesundheitsämter brauchen mehr Helfer
20:55 Uhr
Der Deutsche Städtetag fordert zusätzliche Helfer für die Gesundheitsämter, um die Kontakte von Corona-Infizierten nachzuverfolgen. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy, sagte der "Rheinischen Post", der Personalbedarf sei immens und steige mit den Infektionszahlen. Je schneller die Kontaktnachverfolgung durch zusätzliches Personal verbessert werde, desto wirksamer könne die Pandemie eingedämmt werden. Auch die Bundesregierung geht davon aus, dass weitere Helfer in den Gesundheitsämtern gebraucht werden. Sie will auch Studierende für die Aufgabe gewinnen. In Baden-Württemberg haben bereits mehrere Gesundheitsämter Hilfe von der Bundeswehr angefordert.
Baden-Württemberg vor neuer Pandemiestufe
20:30 Uhr
Morgen tritt in Baden-Württemberg die die Pandemiestufe 3 in Kraft. Die höchste Corona-Alarmstufe bringt auch neue Maßnahmen mit sich. Welche neuen Regeln ab morgen gelten und was Baden-Württemberger davon halten:
Fragen und Antworten zu den neuen Corona-Regeln
18:50 Uhr
Das Land Baden-Württemberg hat wegen steigender Corona-Zahlen die höchste Pandemiewarnstufe ausgerufen. Die bringt neue Maßnahmen mit sich. Was ist ab morgen noch erlaubt - und was nicht?
Landesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter
17:30 Uhr
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Baden-Württemberg ist weiter gestiegen. Der Wert liegt heute laut Landesgesundheitsamt bei 46,3 Fällen pro 100.000 Einwohner (gestern: 42,9). Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vortag um 674 (gesamt: 60.039) gestiegen. Wie aus den Zahlen des Landesgesundheitsamts hervorgeht, sind zudem vier weitere Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Damit liegt die Gesamtzahl der Todesfälle bei 1.932. Als genesen gelten insgesamt 48.544 Menschen im Land, das sind 308 mehr als am Vortag. Am Wochenende fallen die Zahlen häufig niedriger aus als unter der Woche, weil die Gesundheitsämter ihre Daten teilweise verzögert melden.
Bund will Gastronomie im Winter unterstützen
17:25 Uhr
Das Bundeswirtschaftsministerium will der Gastronomie in den Wintermonaten gezielt unter die Arme greifen. Mit den Überbrückungshilfen für die Monate September bis Dezember können sich Betriebe dann Sonderkosten teilweise erstatten lassen, mit denen Geschäftsaktivitäten nach außen verlagert werden. Die Überbrückungshilfen, die Unternehmen auch von Fixkosten entlasten sollen, richten sich an kleine und mittlere Unternehmen. Knapp 25 Milliarden Euro stehen dafür zur Verfügung. Davon ist aber nur ein Bruchteil bislang ausgezahlt. Kritiker bemängeln das komplizierte Verfahren, um an die Gelder zu kommen.
Kreis Reutlingen prüft Verschärfung von Corona-Regeln
16:05 Uhr
Der Landkreis Reutlingen will in der kommenden Woche prüfen, ob er eigene Corona-Regeln aufstellt, die über die neue Landesverordnung hinausgehen. Am Wochenende hatte der Landkreis den kritischen Grenzwert der 7-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner überschritten. Um Verwirrung und Unsicherheit zu vermeiden, will Landrat Thomas Reumann aber erst einmal abwarten, welche Auswirkungen die neue landesweite Corona-Verordnung bringt. Sie tritt am Montag in Kraft. In einem offenen Brief appellierte Reumann an die Vernunft und die Verantwortung der Menschen, um einen zweiten Lockdown zu verhindern.
Corona-Verordnung des Landes mit weiteren Maßnahmen aktualisiert
13:51 Uhr
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat am Samstag die Pandemiestufe 3 ausgerufen. Sie gilt landweit unter verschärften Corona-Maßnahmen ab Montag. Dafür wurde auch die Corona-Verordnung aktualisiert. Am Sonntagnachmittag veröffentlichte das Sozialministerium die neue Fassung. Sie beinhaltet unter anderem landesweite Maßnahmen wie:
- Verschärfte Maskenpflicht in öffentlichen Bereichen
- Anzahl der Teilnehmer bei Feiern bei weiter beschränkt
- Veranstaltungen auf 100 Personen reduziert
Weitere Einzelheiten zur Pademiestufe und den verschärften Corona-Maßnahmen lesen Sie hier:
Ruhige Nacht in Hotspot Stuttgart trotz strengerer Maßnahmen
12:38 Uhr
Trotz strengerer Corona-Regeln hat die Polizei am Wochenende in der Stuttgarter Innenstadt nur wenige Verstöße festgestellt. Polizeigewerkschaften warnen trotzdem vor wachsender Aggressivität:
Corona-Test bei Innenminister Strobl negativ
12:34 Uhr
Nach dem Kontakt mit einem infizierten Personenschützer ist Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) negativ auf das Coronavirus getestet worden. Das sagte ein Sprecher am Sonntag. Strobl bleibe aber vorerst in der Quarantäne. Er sei zu Hause voll arbeitsfähig. Über das weitere Vorgehen, inwieweit weitere Tests und Quarantänemaßnahmen notwendig seien, werde nun mit den Ärzten beraten. Strobl hatte sich in Quarantäne begeben und alle Termine abgesagt, nachdem ein Personenschützer, der mit ihm zusammen im Auto unterwegs war, positiv getestet worden war.
Bosch stellt neue Mitarbeiter ein - Kurzarbeit teilweise beendet
10:55 Uhr
Der Automobilzulieferer Bosch mit zentralem Sitz in Gerlingen (Kreis Ludwigsburg) stockt wegen hoher Nachfrage die Zahl der Mitarbeiter auf. "Die Stückzahlen gehen seit August durch die Decke", sagte der Gesamtbetriebsrat des Unternehmensbereichs Mobility Solutions, Frank Sell, der "Automobilwoche". "Am Standort Stuttgart-Feuerbach haben wir sogar 120 Mitarbeiter befristet neu eingestellt." In der Fertigung sei die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Kurzarbeit im Kern beendet. Bis zum Jahresende seien die Bücher voll. Darin spiegle sich die generell gute Nachfrage bei den Autoherstellern. "In anderen Bereichen wie etwa unserer Maschinenbausparte haben wir aber nach wie vor Kurzarbeit", sagte Sell. In der Vergangenheit war auch der Zulieferer Bosch vom Stellenabbau in der Automobilindustrie betroffen. Ende Oktober hatte die Unternehmensleitung von Bosch Automotive Steering angekündigt, weitere 1.000 Arbeitsplätze bis Ende 2022 abzubauen. Als Grund wurde damals eine deutliche Marktabschwächung genannt.
Polizeigewerkschaften über Kontrollen: Stimmung wird aggressiver
9:31 Uhr
Laut Polizeigewerkschaften zeigen bei Kontrollen weniger Menschen Verständnis für die aktuellen Maßnahmen. "Nach wie vor gibt es immer noch eine hohe Akzeptanz für die Corona-Regeln, aber wir spüren auch, dass die Stimmung beginnt, aggressiver zu werden - zum Beispiel wenn wir als Polizei die Maßnahmen durchsetzen wollen", sagte der Vize-Chef der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, der Deutschen Presse-Agentur. "Da kommt es dann zu Widerstand. Das fängt an mit Beleidigungen, dann wird gepöbelt, gespuckt, angehustet. Das alles erleben unsere Kolleginnen und Kollegen in dieser Pandemie." Ein weiteres Hindernis bei den Kontrollen: Für die Polizisten sei es ein großes Problem, tagesaktuell up to date zu sein, also zu wissen, welche Corona-Regeln gerade gelten würden. Hier sei das baden-württembergische Sozialministerium "nicht professionell unterwegs", kritisierte der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Baden-Württemberg, Ralf Kusterer, im SWR.
Deutlicher Rückgang bei Eheschließungen
9:19 Uhr
Wegen der Corona-Pandemie haben etliche Paare ihre Trauungen in Baden-Württemberg verschoben. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Stuttgart wurden in Baden-Württemberg zwischen Januar und August etwa 29.000 Ehen standesamtlich geschlossen. 2019 gaben sich demnach in derselben Zeit 34.000 Menschen das Ja-Wort. Die zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verhängten Einschränkungen haben nach Angaben der Statistiker vor allem im April und im Mai zu einem deutlichen Rückgang der Eheschließungen geführt. Die anschließenden Lockerungen hätten dann eine gewisse Normalisierung der Hochzeitszahlen gebracht. Aufgrund der steigenden Infektionszahlen drohen aber erneut strengere Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. "Es ist deshalb zu erwarten, dass ein Teil der für die kommenden Monate geplanten Hochzeiten auf das nächste Jahr verschoben wird, vor allem dann, wenn diese in einem größeren Rahmen stattfinden sollen", heißt es vom Landesamt. Wegen des starken Anstiegs der Infektionszahlen hat Baden-Württemberg am Samstag die höchste Corona-Alarmstufe - die Pandemiestufe 3 - ausgerufen.
Massiver Einbruch der Passagierzahlen an Flughäfen
6:54 Uhr
Die Regionalflughäfen Baden-Württembergs erwarten wegen der Corona-Krise deutlich weniger Fluggäste bis zum Jahresende. Der Flughafen in Friedrichshafen (Bodenseekreis) rechne im laufenden Jahr mit etwas weniger als 145.000 statt wie erhofft mehr als 500.000 Passagieren, so Geschäftsführer Claus-Dieter Wehr. Auch am Fughafen Karlsruhe/Baden-Baden sind die Passagierzahlen und Einnahmen wegen der Corona-Krise eingebrochen. Am "Baden-Airpark" rechnet Geschäftsführer Manfred Jung bis zum Jahresende mit rund 420.000 Passagieren - gegenüber rund 1,35 Millionen im Jahr 2019.
Über 5.550 Neuinfektionen in Deutschland
6:33 Uhr
In Deutschland sind in den vergangenen 24 Stunden 5.587 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) starben zehn weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Im Vergleich zum Vortag sank die Zahl der neuen Infektionen um mehr als 2.000. Allerdings sind die Zahlen am Sonntag häufig niedriger, weil nicht alle Gesundheitsämter an Wochenenden rechtzeitig ihre Daten ans RKI übermitteln.
Fünfstellige Kosten bei Behandlungen mit Beatmung
6:28 Uhr
Wenn Covid-19-Erkrankte im Krankenhaus beatmet werden müssen, fallen einem Medienbericht zufolge nach Krankenkassen-Daten durchschnittliche Kosten in fünfstelliger Höhe an. Die "Welt am Sonntag" berief sich auf Zahlen der AOK und der Barmer Ersatzkasse zu Krankenhaus-Behandlungen von Covid-19-Fällen - also Erkrankungen infolge einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Eine Auswertung der Daten der AOK-Versicherten ergab demnach, dass eine stationäre Behandlung einer Covid-19-Erkrankung im Schnitt 10.700 Euro kostet. Die Barmer Ersatzkasse nannte für Covid-19-Erkrankte, die im Krankenhaus behandelt werden, aber nicht beatmet werden müssen, Kosten von durchschnittlich 6.900 Euro.