Zahl 2023 leicht gestiegen

Behandlungsfehler von Ärzten? Krankenkasse meldet mehr Verdachtsfälle

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Die allermeisten Operationen und Behandlungen gehen gut aus. Und dennoch gibt es sie: Behandlungsfehler beim Arzt. Die Zahl der Verdachtsfälle ist vergangenes Jahr etwas gestiegen.

Im Jahr 2023 haben mehr Menschen in Baden-Württemberg vermutet, von Medizinern falsch behandelt worden zu sein. Das ergab eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach meldeten sich im Jahr 2023 genau 586 Versicherte bei der TK mit dem Verdacht, von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin falsch behandelt worden zu sein. Das sind knapp neun Prozent mehr als im Jahr zuvor. Bei der TK sind nach eigenen Angaben in Baden-Württemberg rund 1,2 Millionen Menschen versichert.

Bundesweit rund 6.500 Verdachtsfälle bei der Techniker Krankenkasse

Auch bundesweit stieg die Zahl der vermuteten Behandlungsfehler an. In ganz Deutschland meldeten gut 6.500 Versicherte der TK einen Verdacht. 2022 hatte die Zahl noch bei knapp 6.000 Fällen gelegen. Besonders häufig vermuteten die Patientinnen und Patienten laut TK bei einer Behandlung im chirurgischen Bereich einen Fehler. Auf dem zweiten Platz landete die Zahnmedizin, gefolgt von der Allgemeinmedizin und der Geburtshilfe. 

Weil Behandlungsfehler von medizinischen Laien oft nicht zu erkennen seien, gingen Studien von einer hohen Dunkelziffer aus, teilte die TK mit.

Patientinnen und Patienten können in der Regel kaum feststellen, ob in ihrem Krankheitsverlauf Behandlungsfehler eine Rolle spielen.

Es sei deswegen richtig, so die Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg Nadia Mussa, dass im Rahmen der geplanten Krankenhausreform Qualitätsaspekte eine größere Bedeutung bekommen sollten. "Wichtig ist, dass sich die Krankenhäuser künftig auf die Leistungen konzentrieren, für die sie personell und technisch ausgestattet sind", so Mussa. 

Bei jedem dritten Verdachtsfall liegt wirklich ein Behandlungsfehler vor

Laut TK können Krankenkassen ihre Versicherten bei der Prüfung, ob ein Behandlungsfehler vorliegt, unterstützen, indem sie zum Beispiel kostenfreie medizinische Gutachten in Auftrag geben. Im Laufe der Überprüfung eines Verdachts bestätige sich ungefähr in jedem dritten Fall auch ein Behandlungsfehler, teilte die Kasse mit.

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