Wegen der Insolvenzen ihrer Arbeitgeber aus Baden-Württemberg mussten in den vergangenen Monaten Tausende Menschen um ihren Job bangen. Von Januar bis Juli waren 8.311 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Unternehmensinsolvenzen betroffen. Bei der Zahl dürfte es sich jedoch um eine Untergrenze handeln, da nicht in allen Fällen die Anzahl der betroffenen Arbeitsplätze gemeldet wurde, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte.
Insolvenzverfahren häufen sich im Vergleich zum Vorjahr
Unternehmen in Baden-Württemberg haben den Angaben nach in den ersten sieben Monaten des Jahres deutlich mehr Insolvenzverfahren beantragt als im Vorjahreszeitraum. Bei den Amtsgerichten seien in dieser Zeit 1.068 Anträge auf Insolvenzverfahren eingegangen - rund 28 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger beliefen sich demnach auf insgesamt gut 835 Millionen Euro.
Klagewelle bei Arbeitsgericht Klingel-Pleite in Pforzheim: 170 Mitarbeitende reichen Klage ein
1.300 Beschäftigte von Klingel in Pforzheim verlieren demnächst ihre Jobs. Dagegen wehren sich viele und klagen vor dem Arbeitsgericht. Am Mittwoch endete die Klagefrist.
Regional zeigen sich deutliche Unterschiede: Von Januar bis Juli wies Mannheim mit 6,1 Insolvenzanträgen je 1.000 ansässiger Unternehmen die landesweit höchste Insolvenzhäufigkeit auf. An zweiter Stelle folgte Pforzheim. Die niedrigste Insolvenzhäufigkeit errechnete sich demnach für den Hohenlohekreis, wo auf 1000 Unternehmen 0,7 Anträge kamen. Im Landesschnitt kamen in den ersten sieben Monaten des Jahres auf je 1000 Unternehmen 2,6 Insolvenzen.