Animationsfilme

Neues Album mit Anime-Filmmusik von Joe Hisaishi – „A Symphonic Celebration“

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AUTOR/IN
Albrecht Selge

Seit 40 Jahren komponiert Joe Hisaishi Filmmusik zu berühmten Animes. Zehn seiner Scores sind jetzt auf CD erschienen. Darunter ist die Filmmusik von „Prinzessin Mononoke“, oder „Nausicaä aus dem Tal der Winde“. „Zum Verschenken, zum Versinken, zum Wiedersehen mit den Ohren, oder zum Unbändige-Lust-Machen auf die zugehörigen Filme“, so der Musikkritiker Albrecht Selge.

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Was wäre die Kunst von Fellini ohne Nino Rota, was wären die Filme von David Lynch ohne die abgründigen Klänge von Angelo Badalamenti? Und: Was wäre Hayao Miyazaki ohne Joe Hisaishi?

Seit 40 Jahren komponiert Hisaishi die Musik zu den betörenden, überwältigenden Zeichentrickfilmen, Animes, des japanischen Studio Ghibli. Geboren wurde dieser Komponist 1950 unter dem bürgerlichen Namen Fujisawa Mamoru. Der Name „Hisaishi Joe“ entstand aus der japanischen Transkription von „Quincy Jones“ – eines der vielen musikalischen Vorbilder!

Hauro, Sophie und die Hexe schweben über der Erde (Foto: IMAGO, IMAGO / Allstar)
Auch für „Das wandelnde Schloss“ von 2004 – einem der erfolgreichsten Animationsfilme weltweit – schrieb Joe Hisaishi die Filmmusik.

„Eklektisch im unverschämt besten Sinn“

Es gibt noch manch andere: den sogenannten Minimalismus eines Philipp Glass genauso wie üppige romantische Symphonik, sowohl Jazz als auch Musical. Eklektisch im unverschämt besten Sinn ist Hisaishis Musik. Er hat auch beileibe nicht nur Filmmusik geschrieben, aber vor allem für die ist er weltberühmt.

Aber muss oder möchte man überhaupt Filmmusik hören, ohne die dazugehörigen Bilder zu sehen? Unbedingt, findet der Musikkritiker Albrecht Selge. Natürlich partizipiert die für sich gehörte Musik von der Aura der wunderbaren Ghibli-Filme: ungeheuer vielschichtigen Werke, bildschön und höchst unterhaltsam.

Diese schon für sich herausragende Musik beschwört Wunder, Schönheit, Pracht und Magie, ohne dass es der Worte bedarf.

In der puren Musik nun versinken wir im Traumreich der Filme, in den vorgestellten Regionen jenseits der Bildränder. So wie wir beim Hören der Star Wars-Musik endlich mal selbst im Raumschiff sitzen, reiten wir hier auf dem Rücken der großen Wölfin durch Wälder voller Dämonen und Götter - wie „Prinzessin Mononoke“.

Hisaishi am Pult der „Royal Philharmonic Orchestra“

Das britische „Royal Philharmonic Orchestra“, seit jeher das Ensemble für fette, phantastische Filmmusik, hat Soundtrack-Suiten aus zehn Filmen eingespielt, klangschön, prachtvoll. Hisaishi hat vieles nochmals ausgefeilt und dirigiert selbst. Und unter den Solisten sind solche exquisiten dabei wie der israelische Mandolinist Avi Avital.

Zum Verschenken, zum Versinken, zum Wiedersehen mit den Ohren, zum Weiterphantasieren – oder auch einfach für die, die sie noch nicht kennen sollten, zum Unbändige-Lust-Machen auf die zugehörigen Filme. 

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