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Podcast „Musik ist eine Waffe“: Ton Steine Scherben inspirieren noch immer die Musikszene

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INTERVIEW
Julian Burmeister

Die „Scherben“ waren sehr glaubwürdig, „weil sie wirklich gelebt haben, wovon sie gesungen haben“, sagt Philip Meinhold im SWR2 Gespräch. Er ist Autor des acht-teiligen RBB Podcasts „Musik ist eine Waffe“, der sich mit einer der wichtigsten deutschen Band aller Zeiten beschäftigt: „Ton Steine Scherben“.

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„Ton Steine Scherben“ – Symbolband der Linken Szene

Im Podcast geht Meinhold von den Anfängen der Politrockband über die Solo-Karriere des Sängers Rio Reiser bis zu ihrer heutigen Bedeutung. „Sie sind sehr schnell zur Linken-Legende aufgestiegen“, so Meinhold. Sie hatten am Anfang ein Manifest – „Musik ist eine Waffe“ –, das auch dem Podcast seinen Namen gab. 

Musik kann zur gemeinsamen Waffe werden, wenn du auf der Seite der Leute stehst, für die du Musik machst! [...] Wir sind in keiner Partei und in keiner Fraktion. Wir unterstützen jede Aktion, die dem Klassenkampf dient. Egal, von welcher Gruppe sie geplant ist.

Dadurch aber stand die Band auch unter ständiger Beobachtung der Linken-Szene: „Sind sie noch korrekt? Mit welchen Autos fahren sie zu den Konzerten?“, beschreibt Meinhold die damalige Kontrolle. Das wurde dann zur Last für die Band, die gegen Ende ihrer Karriere hoch verschuldet war.

Immer noch Bezugspunkt und Inspirationsquelle für Musikszene

Trotz der Schwierigkeiten bleiben „Ton Steine Scherben“ „heute noch eine wahnsinnige Inspirationsquelle für ganz viele Künstler*innen“. In jeder Podcastfolge ist jemand zu Gast, der einen besonderen Bezug zur Band hat, darunter Herbert Grönemeyer, der Rapper Danger Dan bis hin zu Marianne Rosenberg. „Ich glaube, es gibt keine Band mit einer größeren Bedeutung für die deutsche Musikszene“, so Meinhold.

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