Bodo Wartke ist sprachverliebt und ganz besonders liebt er Reime. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Denn neben seiner großen Liebe zur deutschen Sprache und zur Musik treibt ihn auch seine politische Haltung um. „Es ist wahnsinnig faszinierend, etwas zum Ausdruck zu bringen, was nicht nur inhaltlich auf den Punkt ist, sondern auch noch gut klingt“, sagt der Entertainer in SWR2.
Die Bühnenpräsenz ist etwas besonderes
Erst Anfang Juni hat Bodo Wartke den „Deutschen Sprachpreis" der Henning Kaufmann Stiftung verliehen bekommen – der sonst eigentlich nur an Literat*innen oder Journalist*innen geht.
Seine Themen seien zwischen Ernst und Komik angesiedelt und er besteche „mit seinem Gefühl für Wortwitz und Sprachspiel das Publikum immer wieder aufs Neue", so die Jury. In der Tat ist die Bühnenpräsenz von Bodo Wartke etwas ganz Besonderes.
„Musik ist die Übersetzung von Gefühl in Schall“
Er ist ein geistreicher Entertainer mit Tiefgang. Musik und Sprache in seinen Liedern miteinander zu verbinden, begreift er als Herausforderung.
„Musik braucht keine Worte. Sie wird universell verstanden“, sagt Bodo Wartke in SWR2: „Musik ist die direkte Übersetzung von Gefühl in Schall. Und wenn die Musik dieses Potential hat, dann braucht sie einen Text, der ihr auf Augenhöhe begegnet."
Lust aufs Reimen schon als Kind
Reime sind für den Klavierkabarettisten die Verbindung aus Sprache und Musik, denn Reime brächten die Sprache zum Klingen. Schon als Kind habe er begonnen, Gedichte zu schreiben. Die Lust am Reimen habe ihn früh gepackt.
Diese spielerische Lust am reflektierten Reimen gehört heute wie ein zweites Ich zu Bodo Wartke.
Lustige neben politischen Liedern
Anfangs hätte er nur lustige Texte geschrieben, so Bodo Wartke - erst die Begegnung mit dem legendären Liedermacher Christof Stählin und seiner Dichterschule SAGO habe ihn auch zu ernsten und politischen Texten geführt. Diese begleiten ihn bis heute.
In seinem aktuellen Programm „Wandelmut" finden sich mehrere davon. Zum Beispiel das Lied „Das Land in dem ich leben will": ein Plädoyer für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit, auch für den Klimaschutz.
„Das Land, in dem ich leben will" ist ein Lied, mit dem Bodo Wartke viel Mut beweist. So wie mit dem Titel „Nicht in meinem Namen", in dem er religiös begründeten Fanatismus verurteilt.
Gesellschaftskritisches Engagement und eine politische Wachsamkeit, auch durch Künstlerinnen und Künstler, sei wichtiger denn je, sagt Bodo Wartke. Wer dessen Blick auf wichtige Themen unserer Zeit in berührenden Vertonungen erleben möchte, dem sei sein Programm „Wandelmut" besonders ans Herz gelegt.
Kabarett und Kleinkunst
Kunst- und Meinungsfreiheit Keine Ermittlungen: Lars Reichow darf ungestraft AfD beschimpfen
Zum zehnjährigen Bestehen der AfD gratulierte Kabarettist Lars Reichow auf seine Art. Die Staatsanwaltschaft wird deshalb aber nicht ermitteln.
Kabarett Salzburger Stier 2023 – Der Preisträgerabend
Mit: Mathias Tretter (Deutschland), Malarina (Österreich) und Dominic Deville (Schweiz)
Moderation: Gery Seidl
(Aufzeichnung vom 6. Mai 2023 im Posthof Linz in Österreich)
Die Preisträger*innen beim "Salzburger Stier 2023", dem bedeutendsten internationalen Radio-Kabarettpreis für den deutschsprachigen Raum, stehen fest: Der aus Würzburg stammende Kabarettist Mathias Tretter erhält den Salzburger Stier 2023 für Deutschland. Für Österreich geht der traditionsreiche Radiopreis für deutschsprachiges Kabarett an die serbisch-österreichische Kabarettistin Marina Lackovic alias Malarina, für die Schweiz erhält der in München geborene Komiker und Moderator Dominic Deville einen Stier.